Wien: 70% Niederschlagsdefizit
Einer der trockensten Winter
(12.02.2025) Dieser Winter in Wien geht mit einem Niederschlagsdefizit von 70 Prozent als einer der trockensten Winter in die Geschichte der Hauptstadt ein. Mit den ausgetrockneten Böden steigt auch die Gefahr für Waldbrände.
Im Durchschnitt liegt der Niederschlag im meteorologischen Winter (Dezember bis Februar) bei ca. 130 Liter pro Quadratmeter. In diesem Winter sind bei der Wetterstation Hohe Warte bisher nur 32 Liter pro Quadratmeter gemessen worden. Damit liegt das Niederschlagsdefizit bei rund 70 Prozent. Der trockenste Winter, mit 27 Liter pro Quadratmeter, liegt in der Messgeschichte lange zurück und ist 1893/1894 gemessen worden.
Grundwasserspiegel noch im Mittel
Das Grundwasser zehrt aktuell noch an Reserven von den Hochwassern im September und liegt damit im Mittel bzw. etwas über den Werten im letzten Jahr. Sollte es bis in den Frühling hinein trocken bleiben, so würde auch der Grundwasserspiegel sinken.
Auch in den nächsten Tagen ist laut Meteorologen nicht mit viel Niederschlag zu rechnen. Noch trockener als in Wien ist es im südlichen Niederösterreich sowie in der Südoststeiermark, wo ein Defizit von bis zu 80 Prozent verzeichnet wird.
Wälder leiden unter Trockenheit
In den Wäldern zeigt sich die extreme Trockenheit daran, dass das Laub, welches sich durch Feuchtigkeit normalerweise bereits zersetzt haben sollte, noch immer am Boden liegt. Bis zu 10 Zentimeter in den Boden bleibt es staubtrocken. Ein sinkender Grundwasserspiegel hätte negative Auswirkungen auf die Wälder. Sobald die Blätter der Laubbäume ausgetrieben sind und es trocken wird bzw. nicht genügend Grundwasser vorhanden ist, können die Bäume nur eine gewisse Zeit überleben.
Für Stadtlandwirtschaft wenig problematisch
Für Wiens Stadtlandwirtschaft stellt die geringe Niederschlagsmenge noch keine Herausforderung dar, da Pflanzen aktuell in einer winterlichen Ruhephase sind. Trotzdem sei Niederschlag wichtig, um Wasserreserven in den Böden aufzufüllen, um kommendes Wachstum und Ernte gewährleisten zu können.
Auch in der Donau macht sich die Trockenheit noch nicht wirklich bemerkbar, sobald im Westen die Schneeschmelze einsetzt, solle sich die Wasser-Lage auch weiter verbessern.
(kd)