Wen wählt Taylor Swift?
Die Spannung steigt!
(12.10.2023) Man will es nicht glauben, aber für die Amerikaner:innen ist Swift ein Riesenvorbild, und zwar auch dafür, wen sie denn wählen sollen. Taylor Swift ist mehr als ein Pop-Star. Mit ihrem Einfluss kann die US-Sängerin auch die politische Debatte beeinflussen - und es wird mit Spannung erwartet, welche Rolle sie im US-Präsidentschaftswahlkampf einnehmen wird. Swift hat mehr Nummer-Eins-Alben als jede andere Künstlerin in der Geschichte der US-Charts herausgebracht und mehr als 300 Millionen Platten verkauft. Ihr Konzertfilm "Taylor Swift: The Eras Tour" hat schon vor seinem weltweiten Kinostart am Freitag im Vorverkauf die 100-Millionen-Dollar-Marke geknackt und allein auf Instagram hat die 33-Jährige 274 Millionen Follower.
Swifts treue Fangemeinde lässt sich von ihrem Idol gerne beeinflussen. Und so zeigte Ende September auch Swifts Online-Aufruf am sogenannten National Voter Registration Day Wirkung, sich als US-Wähler registrieren zu lassen. Die gemeinnützige Organisation Vote.org zählte mehr als 35.000 Wählerregistrierungen - 23 Prozent mehr als vergangenes Jahr bei dem Aktionstag. Für Swift sind Äußerungen zur Politik aber immer auch ein Wagnis, denn sie werden stets genau unter die Lupe genommen und ernten nicht nur Lob, sondern auch Kritik. Dies gilt allerdings auch für das jahrelange Schweigen der Sängerin in politischen Fragen.
Sowohl das konservative als auch das liberale Lager in den USA wollte die Sängerin vereinnahmen. Aber Swift, die ihre Karriere schon als Jugendliche als Country-Sängerin begann, ließ jahrelang nicht durchblicken, welche politischen Ansichten sie hat. Auch zum Sieg des extrem polarisierenden Republikaners Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl 2016 schwieg sie. Daher wurde lange spekuliert, ob Swift Anhängerin der Republikaner ist. 2018 brach sie aber schließlich ihr Schweigen und sorgte in Online-Netzwerken mit dem Aufruf für Wirbel, bei der Neuvergabe eines Sitzes im US-Senat für den Bundesstaat Tennessee nicht für die Rechtsaußen-Politikerin Marsha Blackburn zu stimmen.
Trump zürnte daraufhin, er möge Swifts Musik jetzt "etwa 25 Prozent weniger". Trumps Schützling Blackburn gewann die Wahl letztendlich. Für Swift bedeutete ihre Parteinahme allerdings, dass sie sich von nun an nicht mehr aus politischen Debatten herausziehen konnte.
Mittlerweile hat sich Swift aber wiederholt klar positioniert. So äußerte sie sich reumütig, dass sie 2016 Trumps demokratische Gegnerin Hillary Clinton nicht offen unterstützte. Außerdem übte die Sängerin wiederholt eindeutige Kritik an Trump, der bei der Präsidentschaftswahl im November kommenden Jahres erneut antreten will. 2020 unterstützte Swift den heutigen demokratischen US-Präsidenten Joe Biden. Sie setzt sich für sexuelle Minderheiten und Feminismus ein und verurteilte zudem die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA vom vergangenen Jahr, das bundesweite Abtreibungsrecht zu kippen. Wir nehmen daher an, dass sie bei den kommenden Wahlen wieder die Demokraten unterstützen wird.
(fd/apa)