Weidel als Kanzlerkandidatin
AfD nominiert
(07.12.2024) Alice Weidel soll Kanzlerkandidatin werden: Die deutsche Rechtsaußen-Partei AfD will ihre Co-Vorsitzende un offiziell zur Kanzlerkandidatin küren. Die 45-Jährige soll heute von der Parteispitze zur Kanzlerkandidatin für die Bundestagswahl im Februar nominiert werden. Geplant ist dann eine Bestätigung auf einem Parteitag im Jänner. "Wir sind zweitstärkste Kraft derzeit bundesweit und daraus leitet sich auch der Regierungsanspruch ab", so Weidel. Die Partei liegt in Umfragen aktuell um die 18 Prozent.
Machtanspruch durch Umfragewerte?
Weidel begründete ihre geplante Kanzlerkandidatur zur Bundestagswahl in Deutschland mit einem Machtanspruch der AfD und Umfragewerten ihrer Partei."Wir wollen mitreden, was in diesem Land passiert, und die Kanzlerkandidatur repräsentiert eben diesen Regierungsanspruch, den wir haben", sagte Weidel der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Berlin.
Keiner will mit der AfD koalieren
Da im Bundestag keine Mehrheiten für eine AfD-Kanzlerin oder einen AfD-Kanzler in Sicht sind, weil keine Partei mit der AfD kooperieren würde, hat die Kandidatur Weidels vor allem symbolischen Charakter.
Weidel im Kanzleramt? "Zukunftsmusik"
Fragen nach ihren persönlichen Ambitionen auf das Kanzleramt hat sie zurückhaltend beantwortet und spricht von "Zukunftsmusik". Auf die Frage, wie oft sie in Gedanken schon am Zaun des Kanzleramts gerüttelt habe, sagt Weidel: "Ich sehe die Sachen eher realistisch. Ich gehe einen Schritt nach dem anderen. Jetzt ruft die Partei erstmalig einen Kanzlerkandidaten aus. Das soll ich jetzt werden. Und damit gehe ich recht demütig um und versuche, das Beste aus dem Wahlkampf zu machen."
Der spätere Kanzler Gerhard Schröder (SPD, 1998-2005) soll in jungen Jahren in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn am Zaun des Kanzleramts gerüttelt und gerufen haben: "Ich will hier rein."
(APA/EC)