Warum Trump wieder gewinnt
US-Wahl: 4 Gründe dafür
(07.11.2024) Donald Trump gewinnt erneut die Wahl um den US-Präsidentschaftsposten. Vier Gründe zeigen, warum viele Amerikaner ihm den Vorzug geben - trotz der Diskriminierungen, Fremdenfeindlichkeit, dem Sexismus und aggressiven Hasstiraden. Alte Rollenmuster, steigende Preise und ein schwaches Demokratenteam spielen dabei eine große Rolle.
Unhaltbar
Donald Trump feiert einen eindeutigen Sieg bei den US-Wahlen in der Nacht des 5. November. Viele fragen sich, warum die Amerikaner wieder für ihn stimmen. Ein Blick auf die Wahlmotive zeigt: Es gibt klare Muster, die sich wiederholen.
Zuerst ist da das Thema Geschlecht. Hillary Clinton und Kamala Harris sind beide gegen Donald J. Trump gescheitert. Der Wähler zieht einen männlichen Kandidaten vor, selbst wenn Trump in der Vergangenheit frauenfeindliche Aussagen tätigte. Trotzdem fühlen sich viele Männer und sogar einige Frauen von ihm angesprochen! Trump hat auch Frauen mobilisiert, was viele dann doch überrascht.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die hohen Preise. Die Wirtschaftsdaten sehen auf den ersten Blick gut aus, doch die Realität ist anders. Die Menschen spüren die steigenden Lebenshaltungskosten: Mieten sind hoch, die Spritpreise steigen. Viele US-Amerikaner haben das Gefühl, dass es ihnen seit Bidens Amtsantritt schlechter geht. Gerade die Wähler mit geringem Einkommen geben Trump ihre Stimme. Sie hoffen, dass der verurteilte Milliardär ihre Probleme besser versteht.
Fehl-Entscheidungen der Demokraten
Dann gibt es die Fehlerliste der Demokraten. Viele glauben, die Partei habe Trump unterschätzt. Nach dem Sturm auf das Kapitol dachten sie, seiner politischen Karriere wurde endgültig ein dramatisches Ende gesetzt. Stattdessen hat die Strategie, radikale Trump-Anhänger zu unterstützen, die Republikaner gestärkt.
Joe Biden, der bis Jänner 2025 amtierende Präsident, wird als zu weich und uninspiriert wahrgenommen. Die Wähler wollen frischen Wind, klare Visionen und krasse Ansagen. Vizepräsidentin Harris bleibt im Kontrast zu Trump blass. Ihre Aussagen sind diffus, sie setzt sich auf die Themen ihrer Ethnizität und Frauenrechte fest und spricht kaum von wirtschaftlichen Vorstellungen, geplanten Änderungen seitens der Mexiko-Grenze und ihr fehlen Antworten, die Trump sofort parat hat.
Latinos wählen Migrantenhasser
Schließlich sind da die Latino-Wähler und auch Afroamerikaner. 2020 haben sie überwiegend Biden unterstützt, diesmal ist das anders. Viele Latino-Wähler fühlen sich von Trump angesprochen. Sie schätzen konservative Werte und haben Angst vor illegaler Einwanderung.
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Die Probleme, die sie sehen, überwiegen oft ihre Bedenken gegenüber Trump. Ihr Wunsch nach wirtschaftlichem Wachstum wiegt stark und auch viele Menschen mit Migrationshintergrund befürworten einen zukünftigen Einwanderungsstopp.
Wahlprogramm und (inter-) nationale Konsequenzen
Trump plant für seine zweite Amtszeit als 47. US-Präsident große Veränderungen. Er möchte gegen Migranten vorgehen, die USA an erste Stelle stellen und streng christliche Werte hinsichtlich Abtreibungsgesetze fördern. Viele befürchten, dass die USA sich in eine autokratische Richtung bewegen könnten, schon lange spricht der 78-Jährige von seinem Plan, an seinem ersten Arbeitstag Diktator spielen zu wollen. Außerdem will er, dass die USA Grönland kauft, aus der NATO austritt und sämtliche Rüstungsausgaben zum Ukraine-Krieg und Gaza-Konflikt minimieren.
International könnte seine Politik für Unruhe sorgen. Trump präsentiert sich als starker Führer, aber seine Unberechenbarkeit könnte die Welt destabilisieren. Europa und die NATO stehen vor einer Herausforderung. Ohne die USA geht es nicht, aber wird es mit ihr gehen?
(VIF)