Wärmewende: Bundesländer schwach

Kritik von Umweltschützern

(13.03.2025) Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 hat alle Bundesländer einem aktuellen Wärmewende-Check unterzogen. Die entsprechende Bilanz fällt mehr als enttäuschend aus: „Das Thema Wärmewende muss jetzt endlich in allen Bundesländern, ernsthaft thematisiert und umgesetzt werden. Es gibt allerorts noch zu viele Versäumnisse“, resümiert Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000 die Ergebnisse des Wärmewendechecks: „Es fehlen ausreichend ambitionierte Zielsetzungen, die Sanierungsrate ist zu niedrig und auch der Tausch von Heizungen auf klimafreundliche Systeme muss viel stärker in den Fokus geraten. Weiters fehlen klare Ausstiegspläne aus fossiler Energie bei der Fernwärme. Damit ganz Österreich klimafreundlich, leistbar und langfristig unabhängig mit Wärme versorgt werden kann, braucht es nun rasch attraktive Förderungen und rechtlich verbindliche Umrüstungspläne. Klimaneutralität 2040 ist mit den jetzigen Anstrengungen und Zielsetzungen nicht umsetzbar.“

Hinterherhinken
Das bundesweite Ziel der „Klimaneutralität 2040“ haben lediglich Wien, Oberösterreich und die Steiermark in ihren Strategien verankert. Die Zwischenziele bis 2030 fallen in allen Bundesländern zu wenig ehrgeizig aus. Wäre laut Umweltbundesamt eine flächendeckende Reduktion der Treibhausgasemissionen um 57 Prozent bis 2030 notwendig, so kommen lediglich Salzburg und Vorarlberg mit einem Zielwert von 50 Prozent dem angestrebten Zielwert nahe. Hier herrscht also fast flächendeckend großer Nachholbedarf.

Ein Blick auf die Treibhausgasemissionen zeigt leider ein ähnliches Bild. So sanken die Treibhausgasemissionen zwischen 2012 und 2022 im Gebäudebereich um 15 Prozent - also nur 1,5 Prozent jährlich.

Fossile Heizsysteme
Unzureichend schnell gestalten sich auch die Fortschritte beim Ausstieg aus fossilen Heizsystemen. So waren etwa 2023 noch 35 Prozent der Heizsysteme österreichweit mit fossiler Energie befeuert. Das entspricht über elf Jahre gerade mal einem Rückgang von neun Prozent. Große Unterschiede gibt es hier zwischen den Bundesländern: In Wien sind mit 47 Prozent noch knapp die Hälfte, in Kärnten mit 24 Prozent nur knapp ein Viertel der Haushalte fossil beheizt. Um Klimaneutralität 2040 zu erreichen, muss daher allerorts kräftig auf die Tube gedrückt werden.

Sorgenkinder Fernwärme und thermische Sanierung
Österreichweit kommt im Durchschnitt mehr als ein Drittel der Fernwärme noch aus Öl und Gas, in Wien fast zwei Drittel. Im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern hat Wien aber eine Strategie formuliert, wie die Fernwärme bis 2040 auf klimafreundliche Technologien umgestellt werden soll. GLOBAL 2000 spricht sich dafür aus, alle Fernwärmesysteme bis 2035 auf klimafreundliche Technologien umzustellen und fordert die Bundesländer und deren Landesenergieversorger auf, rasch Umrüstungspläne zu erstellen.

Großen Nachholbedarf sieht GLOBAL 2000 bei der Steigerung der thermischen Sanierungsrate. Während eine Sanierungsrate von 3 Prozent erforderlich ist, um Klimaneutralität 2040 zu erreichen, dümpelt man österreichweit weiter bei durchschnittlich 1,4 Prozent Sanierungsrate herum. Damit würde es über 70 Jahre dauern, bis alle Gebäude saniert sind. Hier braucht es eine Verdoppelung der Anstrengungen, die durchwegs in allen Bundesländern notwendig ist.

Neubau auf dem Holzweg
In der öffentlichen Diskussion wird oft davon ausgegangen, dass hocheffiziente Standards im Neubau als positiver Motor zu weniger Energieverbrauch fungieren würden. Doch statistisch gesehen ist genau das Gegenteil der Fall. Der durchschnittliche Heizwärmebedarf im geförderten Neubau ist in den letzten 10 Jahren von 24,7 (2013) auf 29,6 (2023) kWh/m² um mehr als 20 % gestiegen. Am effizientesten baut man in Wien, gefolgt von Salzburg und Tirol.

„Um effektiv auf die Ziele ‚Klimaneutralität 2040‘ und ‚Wärmewende‘ hinzuarbeiten braucht es einen entsprechenden Masterplan. Unverbindliche, unterschiedliche und teils fehlende Ziele auf Seiten der Bundesländer werden den Prozess unnötig in die Länge ziehen und alle Steuerzahler:innen auf lange Sicht viel Geld kosten“, so Wahlmüller abschließend.

(apa/mc)

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