Villach-Terror: U-Haft verhängt
Der Fasching ist abgesagt!
(19.02.2025) Nach dem schockierenden Terroranschlag in Villach am vergangenen Samstag, bei dem ein 23-jähriger Syrer einen 14-jährigen Jugendlichen tötete und fünf weitere Personen verletzte, wurde nun U-Haft über den Verdächtigen verhängt. Der Angeklagte äußerte sich während des Pflichtverhörs vor dem Richter nicht zu den Vorwürfen, wie das Landesgericht Klagenfurt bestätigte.
Mordverdacht und Haftgründe
Die Untersuchungshaft wurde aufgrund des dringenden Tatverdachts des Mordes angeordnet. Die Gründe hierfür sind "Flucht- und Tatbegehungsgefahr". Der Haftbeschluss ist vorerst bis zum 5. März 2025 gültig. In dieser Zeit wird eine Haftverhandlung stattfinden, um über eine mögliche Fortsetzung der U-Haft zu entscheiden.
Der Villacher Fasching findet im ORF heuer nun doch nicht statt. Nach dem Terroranschlag in Villach, bei dem am Samstag ein 23-jähriger Syrer einen 14-Jährigen getötet und fünf weitere Personen teils lebensgefährlich verletzt hat, haben sich die Faschingsgilde und der ORF nun gemeinsam entschlossen, die Sitzungen diese Woche und damit die TV-Aufzeichnung für die Ausstrahlung am Faschingsdienstag (4. März) abzusagen. Dies teilte der ORF der APA mit. Am Montag hatte es noch geheißen, dass man an der Fernsehaufzeichnung der Faschingssitzungen - traditionell ein Quotenhit im TV - festhalten und nur die begleitenden Empfänge und Tanzveranstaltungen streichen wolle. Das Ersatzprogramm für den 4. März ist noch offen.
Auch Faschingsumzug abgesagt
Abgesagt wurde jetzt auch der geplante Faschingsumzug am 1. März, wie die Villacher Faschingsgilde am Mittwoch bekanntgab. "Der Umzug würde direkt an der Stelle vorbeiführen, an der es zur Tragöde gekommen ist. Das halten wir für nicht angemessen", so Gildenkanzler Karl Glanznig. Diese Entscheidung werde von Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) und der gesamten Stadtregierung sowie dem Einsatz- und Krisenstab unterstützt.
"Man darf den Menschen aber nicht grundsätzlich jede Möglichkeit nehmen, sich trotz der tragischen Ereignisse mit Freund:innen zu treffen und zu versuchen, ein Stück Normalität zurückzuerlangen", unterstrich zugleich Bürgermeister Albel. Die Feierlichkeiten rund um die Innenstadtgastronomie können deshalb wie gewohnt stattfinden. Für die Sicherheit der Gedenkstätte in der Nähe des Hauptplatzes werde gesorgt, wobei die Stadt an jene, die den Fasching feiern möchten, appellierte, die Würde des Platzes zu wahren.
Gesundheitszustand der Verletzten
Unterdessen gibt es positive Nachrichten zu den Opfern: Einer der verletzten Jugendlichen konnte mittlerweile auf die Normalstation verlegt werden. Allerdings bleiben zwei 15-Jährige, die lebensgefährlich verletzt wurden, weiterhin auf der Intensivstation, jedoch in stabilem Zustand, so die Sprecherin des Krankenhausbetreibers Kabeg.
Trauermarsch in Klagenfurt
In Erinnerung an die Opfer findet am Mittwochabend ein Trauermarsch in Klagenfurt statt. Dieser beginnt um 18.00 Uhr am Domplatz, gefolgt von einer Messe in der Stadtpfarrkirche St. Egid um 18.30 Uhr. Die Landeshauptstadt möchte mit diesem Gedenkanlass ihr Mitgefühl ausdrücken und die Gemeinschaft stärken. Ein Sprecher der Stadt betont: "Es ist wichtig, dass wir zusammenstehen in solch schweren Zeiten."
(fd/apa)