USA: "Gazastreifen-Kontrolle"
Trump kündigt Übernahme an
(05.02.2025) Die USA werden nach den Worten von US-Präsident Donald Trump die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen. "Die USA werden die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen, und wir werden damit auch gute Arbeit leisten", sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten nach einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Die USA würden "für die Entfernung aller nicht explodierten Bomben und anderer Waffen in diesem Gebiet verantwortlich sein", so Trump.
Trump hält die umstrittene Umsiedlung von Palästinensern aus dem vom Krieg zerstörten Gazastreifen in arabische Nachbarländer für die beste Lösung, wie er vor dem Treffen sagte. "Ich denke, sie sollten ein gutes, frisches, schönes Stück Land bekommen, und wir finden Leute, die Geld geben, um es aufzubauen und es schön zu machen, und lebenswert und angenehm".
Bisher hätten die Menschen aus dem Gazastreifen keine andere Option, als in ihre Heimat zurückzukehren, die einem Abrissgebiet gleiche. Wenn es aber eine Alternative gäbe, würden die Menschen diese auch annehmen, mutmaßte Trump am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in Washington. "Diese Gaza-Sache hat nie funktioniert", meinte Trump. Die Pläne Trumps sind höchst umstritten. Die Palästinenser lehnen sie ab, genauso wie die Nachbarländer Jordanien und Ägypten.
Inzwischen sind nach UN-Angaben Hunderttausende Palästinenser bereits in den Norden, den am stärksten vom Krieg verwüsteten Teil des abgeriegelten Küstenstreifens, zurückgekehrt und versuchen dort, ein neues Leben aufzubauen.
Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hatte nach seiner Rückkehr von einem Besuch im Gazastreifen erklärt, der Wiederaufbau werde bis zu 15 Jahre dauern. Das Leben dort sei nach mehr als 15 Monaten Krieg praktisch unmöglich, alleine wegen der Gefahr durch Zehntausende Blindgänger. Die Versorgung mit Trinkwasser, Energie und Benzin sei zusammengebrochen.
Witkoff sagte, rund 30.000 nicht explodierte Sprengsätze lägen dort herum. Es gebe kein Trinkwasser, keinen Strom und kein Benzin. Viele der noch stehenden Häuser seien einsturzgefährdet. Der Wiederaufbau werde 10 bis 15 Jahre dauern, sagte Witkoff. Zu glauben, dies sei in fünf Jahren möglich - wie in dem Abkommen zum Waffenstillstand zwischen Israel und der islamistischen Hamas festgehalten - sei "absurd". Witkoff hatte den Gazastreifen in der vergangenen Woche besucht.
Der Sondergesandte hatte sich in Washington auch mit Israels rechtsnationalem Ministerpräsident Netanyahu getroffen. Am Donnerstag ist ein Treffen Witkoffs mit dem katarischen Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani geplant. In der nächsten Woche wird Jordaniens König Abdullah in Washington erwartet.
Trump hatte ins Gespräch gebracht, die Menschen aus dem Gazastreifen in benachbarte arabische Länder wie Ägypten oder Jordanien umzusiedeln. Dies sei ein humanitärer Ansatz, sagte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz. Ägypten und Jordanien lehnen dies ab und erklärten, sie wollten sich nicht an Deportationen beteiligen.