Trump zurück am Attentatsort
Elon Musk mit drastischer Rede
(06.10.2024) US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist knapp drei Monate nach dem Attentat auf ihn an den Ort des Geschehens im US-Staat Pennsylvania zurückgekehrt, um Wahlkampf zu machen. Bei einer großen Kundgebung in Butler hat der Republikaner seine Anhänger auf einen Sieg bei der Präsidentenwahl am 5. November eingeschworen. Unterstützung hat der 78-Jährige auch von Tech-Milliardär Elon Musk erhalten, der die Menge mit drastischen Worten dazu aufrief, Trump zu wählen.
Mehr Besucher als im Juli
Mitte Juli hat ein Schütze bei einer Kundgebung in Butler von einem nahe gelegenen Dach auf den Ex-Präsidenten geschossen. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump wurde von einer Kugel am rechten Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. Zu der Kundgebung gestern haben sich erneut Tausende Menschen auf dem Areal versammelt, mehr als bei der Veranstaltung im Juli.
Gott als Retter Trumps?
Trump will nach der Wahl in einem Monat wieder ins Weiße Haus einziehen. Es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und seiner demokratischen Kontrahentin Kamala Harris ab. Der republikanische US-Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance hat als Vorredner Trumps das Attentat Revue passieren lassen und von einem "wahren Wunder" gesprochen, dass Trump nichts Schlimmeres passiert sei. "Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott an jenem Tag das Leben von Präsident Trump gerettet hat", sagt der 40 Jahre alte Senator.
Vance hat sich in seiner Rede mehrfach auf Gott bezogen. "Genau hier, vor fast drei Monaten, dachten wir, Präsident Trump würde sein Leben verlieren. Doch Gott hat weiterhin einen Plan für ihn - so wie er auch immer noch einen Plan für die Vereinigten Staaten von Amerika hat."
Der Attentäter habe versucht, die Herzen der Menschen mit Angst zu erfüllen. "Aber heute stehen wir hier, um klarzumachen: Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir lassen uns nicht stoppen. Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen. Wir werden Amerika wieder großartig machen - und das gemeinsam." Diesem Narrativ hat sich Trump in seiner Rede angeschlossen. "Unsere Bewegung (...) ist stärker, stolzer, geeinter, entschlossener und dem Sieg näher als je zuvor", sagt er.
Durch "die Fügung des Schicksals und Gottes Gnade" habe der Schütze sein Ziel verfehlt. "Er konnte unsere Bewegung nicht aufhalten, unseren Geist nicht brechen und unsere eiserne Entschlossenheit, Amerika vor dem Übel der Armut, des Hasses und der Zerstörung zu bewahren, nicht erschüttern."
Trump hat auch eine Schweigeminute für den Besucher abhalten lassen, der bei dem Attentat im Juli sein Leben verloren hat. Der Mann habe sich über seine Frau und seine Töchter geworfen, um deren Leben zu schützen, sagt Trump.
Drastische Worte von Musk
Während seiner Rede hat Trump Tech-Milliardär Elon Musk auf die Bühne gerufen. Der hat die Menge aufgefordert, Trump zu wählen. Diese Wahl werde "keine gewöhnliche Wahl", sagt Musk. Harris und die Demokraten wollten den Menschen viele Rechte nehmen, etwa das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht, Waffen zu tragen, sogar das Wahlrecht. Trump müsse gewinnen, "um die Verfassung zu bewahren. Er muss gewinnen, um die Demokratie in Amerika zu bewahren."
Wenn Trump nicht gewählt werde, werde dies die letzte Wahl sein, prophezeite Musk, ohne dies weiter auszuführen. Er sei überzeugt, dass dies "die wichtigste Wahl unseres Lebens" sei.
Musk, der oft Verschwörungstheorien Reichweite verschafft, unterstützt Trump schon länger. Der Tesla-Chef und Besitzer der Plattform X macht auch regelmäßig Stimmung gegen Harris, gegen die Trump bei der Wahl antritt. Trump hat zuletzt angedeutet, dass Musk im Falle eines Wahlsieges an die Spitze eines Gremiums zur Überprüfung der US-Finanzen gesetzt werden könnte. Musk solle die Regierungsausgaben kürzen, so Trump.
(APA/EC)