Tirol: Dornauer tritt zur Seite

Nach Jagd-Causa

(13.11.2024) Tirols Landeshauptmannstellvertreter und SPÖ-Chef Georg Dornauer zieht Konsequenzen aus der Causa rund um einen Jagdausflug trotz bestehenden Waffenverbots mit Signa-Gründer René Benko. Im Zuge einer "Persönlichen Erklärung" in der Innsbrucker Parteizentrale erklärte Dornauer am Mittwoch, "nicht zurückzutreten, sondern zur Seite zu treten". Sein Nachfolger in Land und Partei soll Tirols ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth werden.

Die "Übergabe" wird mit 18. Dezember erfolgen. Im Landtag will Dornauer bleiben. Zuletzt war der Druck auf den 41-Jährigen beständig gestiegen. Nach der Innsbrucker Stadtpartei - die Dornauer abends mittels Bezirksausschuss schließlich einstimmig zum Rücktritt aufforderte - äußerten sich immer mehr Parteigranden der Sozialdemokraten aus den Ländern bis hin zur Bundesspitze um Bundesparteivorsitzenden Andreas Babler. Nahezu wortgleich richteten sie Dornauer aus, dieser "werde wissen, was er zu tun hat".

Dornauers Koalitionspartner Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) hatte die SPÖ aufgefordert, eine "klare Position" in der Causa einzunehmen. Er sprach hinsichtlich Dornauers Verhalten jedenfalls von "unangemessenen Eskapaden und Blödheiten", eine Rücktrittsaufforderung oder ein Drängen darauf waren jedoch nicht zu vernehmen. Bei einem tatsächlichen Verstoß gegen das Dornauer auferlegte Waffenverbot wäre jedoch eine "rote Linie" überschritten, hieß es.

Ausgangspunkt der Causa war ein Foto von einem Jagdausflug in der Steiermark im September auf der Titelseite der Montagsausgabe der "Kronen Zeitung". Dornauer beteuerte, nicht geschossen zu haben, und dass der von ihm getragene Hut, der ihn aufgrund des "Beutebruchs" als Schützen ausweist, nicht der Seine gewesen sei. "Es ist nicht mein Hut", meinte er. Der befreundete Hotelier bestätigte, selbst geschossen zu haben, die Abschussmeldung würde es beweisen. Auch der Jagdleiter im Revier habe dies bezeugt. Inzwischen legte Dornauer auch die von ihm geforderten Dokumente und Erklärungen vor. Der Jagdausflug fand in der Luxusjagd Stüblergut in der Steiermark statt, die zu einer Privatstiftung von Benko gehört.

(APA/CD)

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