Amokfahrt durch Mannheim!
Tote und Verletzte!
(03.03.2025) (update 15:45/16:15/16:35/17:20/18:40) In der Mannheimer Innenstadt ist am Montag ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren und hat zwei Personen getötet. Es wurden außerdem mehrere Passanten verletzt. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 40-jährigen Deutschen mit Wohnsitz in Rheinland-Pfalz. Die Ermittler gehen nicht von einem politischen Hintergrund aus.
2 Todesopfer und 10 Verletzte
Zwei Personen seien tödlich, fünf schwer und fünf weitere leicht verletzt worden. Alle seien in Krankenhäuser gebracht worden. Das Landeskriminalamt habe mit der Staatsanwaltschaft Mannheim die Ermittlungen übernommen. "Es besteht aktuell keine Gefahr für die Bevölkerung", erklärte die Polizei. Diese hatte seit Montagmittag eine "lebensbedrohliche Einsatzlage" gemeldet und davor gewarnt, sich im Innenstadtbereich von Mannheim aufzuhalten. Am Nachmittag wurde Entwarnung gegeben.
In der Universitätsklinik Mannheim wurden drei der Verletzten behandelt, darunter ein Kind. Den Angaben zufolge wurden sie "mit einer hohen medizinischen Dringlichkeit eingestuft" und akutmedizinisch versorgt. Auch eine Notfallbetreuung unter anderem durch die Klinikseelsorge wurde in der Universitätsklinik eingerichtet. Das Geschehen spielte sich nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei in der Mittagszeit um kurz nach 12.00 Uhr ab. Der Tatverdächtige soll mit seinem Auto durch die Mannheimer Fußgängerzone gefahren sein, ein Tatort war der zentrale Paradeplatz.
Zu den möglichen Hintergründen der Tat und dem Motiv des 40-Jährigen machten weder Strobl noch die Polizei Angaben. Strobl erklärte, die Polizei arbeite mit Hochdruck an der Aufklärung. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Tat im Zusammenhang mit einer Faschingsveranstaltung stehe. "Die Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang und werden mit Hochdruck geführt", erklärte Strobl. Der Minister will sich gegen 18.30 Uhr an Ort und Stelle äußern.
Hinweistelefon
Die Polizei schaltete ein Hinweistelefon. Zeugen mit sachdienlichen Hinweise zum Tathergang sollten sich dorthin wenden. Zudem sollte ein Hinweisportal freigeschaltet werden, auf dem Zeugen Bild- und Videomaterial für Ermittlungszwecke hochladen können. Gleichzeitig riefen die Ermittler dazu auf, diese Bilder nicht zu teilen. Außerdem warnte die Polizei vor zahlreichen Falschnachrichten im Zusammenhang mit der Tat.
Um Betroffene zu versorgen, wurde eine psychologische Betreuung an Ort und Stelle eingerichtet. Die Uniklinik Mannheim setzte nach eigenen Angaben einen Katastrophen- und Einsatzplan um, mit dem die Versorgung von Verletzen vorbereitet wird. Es seien insgesamt acht Traumateams bereitgestellt worden, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Derzeit würden zwei Erwachsene und ein Kind mit hoher medizinischer Dringlichkeit versorgt.
Fall weckt Erinnerungen
Der Fall weckt Erinnerungen an mehrere Anschläge, bei denen in den vergangenen Wochen Fahrzeuge in eine Menschenmenge gefahren waren. Im Dezember kamen in Magdeburg sechs Menschen ums Leben, als ein inzwischen 50 Jahre alter Arzt über den Weihnachtsmarkt gerast war. Mitte Februar war ein Mann mit seinem Fahrzeug in eine Gruppe von Demonstranten in München gefahren. Dabei kamen eine junge Frau und ein Kind ums Leben.
"Meine Gedanken sind bei den Menschen, die in irgendeiner Weise Opfer dieses furchtbaren Geschehens wurden", betonte Strobl und fügte hinzu: "Und sie sind bei den Polizistinnen und Polizisten und beim Rettungsdienst, den Notärzten, und allen anderen, die mit all ihrer Kraft helfen." Er habe sich unmittelbar von Landespolizeidirektor Norbert Schneider über die Lage informieren lassen und habe Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) informiert. Zudem stehe er mit dem Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) im Kontakt.
(fd/apa)