So denkt Österreichs Jugend
(03.10.2017) Unsere Jugendlichen wählen Kurz und Strache. Im Rahmen des DocLX Jugend Trend Monitors wurde dieses Jahr wieder abgecheckt, wie die 14- bis 29-Jährigen in Österreich so ticken. In Sachen Politik, Mobilität und Heimatgefühl, zeichnen sich überraschende Trends ab.
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Jugend-Trend: EU
Österreichs Jugend steht der EU sehr positiv gegenüber. Jeder Zehnte fühlt sich als Europäer, davon 59,5% in Tirol und nur 24,3% in Wien. Sechs von zehn Personen sind gut auf den Euro zu sprechen, interessant dabei: Männer sind in dieser Sache mehr überzeugt! Aber: Die Begeisterung nimmt im Alter ab. Bei den 14- bis 19-Jährigen sind es noch sehr positive 83,6%, bei den 25- bis 29-Jährigen sind nur mehr 42,2% vom Euro überzeugt.
Die Vorteile der EU sind an erster Stelle Reisefreiheit, gefolgt von freier Wahl des Wohn-, Studien oder Arbeitsorts. Als Nachteil sehen die Jugendlichen den Konkurrenzdruck auf kleine Unternehmen und Bauern als auch das Nicht-Berücksichtigen der Individualität der einzelnen Länder.
Nur bei zwei Themen waren sich die Jugendlichen einig: Die Erwartungen an die EU sind Bekämpfung von Terrorismus und klare Lösungen bei der Einwanderungspolitik. Dass diese auch in 20 Jahren noch existiert, ist für 70% der Jugendlichen wichtig. Außerdem: Acht von zehn sind gegen den Beitritt der Türkei, und jeder Fünfte zeigt Verständnis für den Brexit.
Jugend-Trend: Integration
Kein positives Zeugnis gibt es für die Integration: Nur 14% bewerten die Integration als positiv. Sebastian Kurz (20,4%) trauen sie die besten Konzepte für eine erfolgreiche Integration zu, bei den Grünen wurden nur 13,8% der Befragten überzeugt.
Bei den Werten, die Migranten nach Österreich mitbringen müssen, steht mit 66,8% an erster Stelle Respekt. 37,1% legen hingegen Wert auf mitgebrachte Toleranz und Sinn für Gleichberechtigung.
Jugend-Trend: Auto & Mobilität
75% der Befragten ist es sehr wichtig, einen Führerschein zu haben. Für 41,7% ist ein eigenes Auto wichtig. Dabei ist der Unterschied zwischen Stadt und Land sehr hoch: In Wien ist der B-Führerschein nur für 59,4% der Jugendlichen wichtig, und für nur 32% ein eigenes Auto. Diesel ist der bevorzugte Kraftstoff (40,4%). Zwei von drei Jugendlichen stehen zudem Elektroautos positiv gegenüber: 71,6 % der männlichen und 63,1% der weiblichen Jugendlichen finden E-Autos top.
Dem Carsharing stehen mehr als die Hälfte positiv gegenüber, nämlich 55,4% der Frauen und 48% der Männer. Aber hier ändern sich die Meinungen im Alter: Nur mehr 44,6% der 25- bis 29-Jährigen können sich noch für Carsharing begeistern. In Sachen Taxi sind die Antworten auch deutlich: Mehr als die Hälfte finden das Angebot von „Uber“ attraktiv, das herkömmliche Taxi wird vor allem in Wien bevorzugt. 52,3% bestellen lieber ein Taxi, als ein Uber.
Jugend-Trend: Bargeldlose Gesellschaft
Im Durchschnitt hat jeder Befragte 35 Euro Bargeld bei sich. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen zahlen bar und nur 28,7% mit Bankomatkarte. Die NFC-Technologie wird nur von 38,9% genutzt und nur jeder Vierte findet Mobile Payment gut und kann sich eine bargeldlose Gesellschaft vorstellen.
Jedoch begrüßen würden das 20% mit dem Vorteil kein Falschgeld oder falsches Wechselgeld zu bekommen. 67,6% geben als Nachteil an, dass sie bei technischen Defekten keinen Zugriff auf das eigene Geld haben. Die Jugend denkt auch an die älteren: 65,4% sehen es als Schwierigkeit für die älteren Personen.
Jugend-Trend: Tourismus
Das Traumurlaubsziel der jungen Österreicherinnen und Österreicher ist: Österreich! Die Jugend macht ein bis zweimal im Jahr Urlaub, am liebsten im Heimatland, gefolgt von Italien und Kroatien. Am liebsten nehmen Frauen den Partner (61,8%) und Männer einen Freund (61,2%) mit. Auf die Frage nach dem Reiseziel, wenn Geld keine Rolle spiele, antworten die meisten: Overwater-Villa auf den Malediven oder Karibik. Am meisten fürchten sich die Jugendlichen im Urlaub vor: Terror, Diebstahl und Krankheit.
Nur 20,7% haben Angst vor einem Flugabsturz. Das Alter wurde in dieser Befragung sehr deutlich: Acht Prozent der Jugendlichen haben Heimweh als Befürchtung angegeben und 17,7% Prozent haben Angst „verloren zu gehen“. Auch interessant: Frauen sind im Urlaub deutlich ängstlicher. Männer fürchten sich im Urlaub vor allem davor, dass ihnen das Geld ausgeht.