Schock: Über 100 Tote in Paris
Ermittlungspanne?
(14.11.2015) Eine peinliche Ermittlungspanne bei der Fahndung nach dem Terror in Paris wird heute Früh bekannt. Der flüchtige Attentäter wurde am Wochenende schon kontrolliert, durfte aber weiterfahren. Im Zuge der verschärften Grenzkontrollen wurde er an der belgischen Grenze in einem Auto überprüft, im Fahrzeug waren auch noch zwei andere Menschen. Aber jetzt fehlt von ihm jede Spur.
Außerdem wussten die französischen Behörden laut irakischem Geheimdienst, dass ein Anschlag bevorstehen könnte. Das bestätigen die Franzosen, aber: Solche Warnungen gebe es einfach andauernd, heißt es.
Flüchtig
Mindestens ein Attentäter ist offenbar noch auf der Flucht. Die Polizei hat jetzt ein Fahndungsfoto herausgegeben.
Eine Überlebende sorgt im Netz für viele Tränen! In einem langen Facebook-Post schildert sie, was ihr passiert ist. Sie war gerade beim Konzert im "Bataclon", als die Terroristen die Halle gestürmt haben. Im Post schreibt sie, was sie gesehen und miterlebt hat.
"Letzte Nacht hat sich für viele Menschen viel verändert und jetzt liegt es an uns. Wir müssen die besseren Menschen sein. An alle unschuldigen Opfer dieser Tragödie: Ruhet in Frieden, ihr Engel! Wir werden Euch nie vergessen."
Neue Ermittlungsdetails! Offenbar ist einem der drei Terrorkommandos die Flucht gelungen. Französische Ermittler haben heute ein Auto östlich von Paris sichergestellt. Der schwarze Seat soll von den Terroristen benutzt worden sein, die vor mehreren Cafés und Restaurants wahllos Menschen erschossen haben.
Die Ermittlungen nach den Anschlägen von Paris laufen fieberhaft. Einer der Attentäter ist jetzt identifiziert worden. Es handelt sich um eine 29-jährigen Franzosen. Er hat davor schon mehrere gewöhnliche Straftaten begangen und ist den Behörden wegen seiner Radikalisierung aufgefallen. Drei weitere Attentäter sind möglicherweise als Flüchtlinge über Griechenland nach Europa eingereist. In der belgischen Hauptstadt Brüssel hat die Polizei am Abend zudem drei mögliche Hintermänner festgenommen.
Am 13.11.2015 hat es an mehreren Orten nahezu zeitgleich Terroranschläge gegeben. Über 120 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Hunderte sind verletzt.
Alleine in einer der bekanntesten Konzerthallen der Stadt, dem Bataclon, sind rund 100 Menschen ums Leben gekommen. 1.500 Besucher haben sich dort ein Konzert der amerikanischen Band „Eagles of Death Metal“ angeschaut. Vier Attentäter sollen die Halle gestürmt, um sich geschossen, Geiseln genommen und Sprengstoffgürtel gezündet haben.
Es hat noch mindestens fünf weitere Anschlagsziele gegeben haben. Eines davon war vor dem Stadion "Stad de France". Dort hat das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Frankreich stattgefunden. Während der ersten Halbzeit waren sogar die Explosionen der Attentäter zu hören. In der Nähe hatten sich Terroristen nämlich in die Luft gesprengt.
Laut der französischen Staatsanwaltschaft haben gut organisierte Täter in drei Teams zeitgleich an drei Tatorten Anschläge verübt. Erst im Jänner ist Paris Opfer eines Terroranschlags geworden. Terroristen haben das Büro des Satiremagazins "Charlie Hebdo" gestürmt und elf Menschen getötet.
Frankreich hat den Ausnahmezustand verhängt. An allen Außengrenzen wird jetzt aufs Schärfste kontrolliert. Und auch 1.500 zusätzliche Soldaten für die Sicherheit Frankreichs sind vom Präsidenten Francois Hollande mobilisiert worden.
Und in den Pariser Krankenhäusern bilden sich derzeit lange Schlagen an Menschen, die Blut spenden wollen. Die solidarische Geste wird in sozialen Medien bejubelt:
Das österreichische Außenministerium hat einen Bereitschaftsdienst für Anfragen zu den Terroranschlägen eingerichtet. Angehörige, die sich darüber informieren möchten, ob Familienmitglieder oder Freunde von den Angriffen betroffen sein könnten, können sich unter der Telefonnummer 0501150-4411 an das Ministerium wenden.
Dieser Augenzeuge hat die Angriffe nur sehr glücklich überlebt. Teile die durch die Explosionen und Schüsse durch die Gegend geflogen sind, wurden zum Teil von seinem Handy abgefangen:
Bewegende Szenen: Als das "Stade de France" gestern nach dem Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Frankreich evakuiert wurde, haben die Besucher die französische Nationalhymne angestimmt:
Die ganze Welt steht unter Schock. Anteilnahme kommt aus den USA, Kanada, Brasilien und vielen anderen Ländern, die ihre Gebäude in den französischen Nationalfarben gefärbt haben.
In Zusammenhang mit den Anschlägen taucht auf Facebook und Twitter momentan verstärkt der Hashtag #Notinmyname auf. Was steckt da dahinter. Muslime setzen ein Zeichen. Weil hinter den Terrorattacken die Dschihadistenmiliz IS steckt, fürchten sie eine neue Hasswelle. Muslimische Verbände und auch viele einzelne User sagen es klipp und klar: Wir sind gegen Terror und verurteilen die Anschläge aufs Schärfste.
Auch Stars und Sportler beteiligen sich an der Solidarität im Netz, so wie die Ski-Queen Anna Fenninger!
Nur mit einer Gitarre hat Madonna bei einem Konzert in Stockholm den französischen Chanson-Klassiker „La Vie en Rose" für die Opfer gesungen.
Andere hingegen handeln sich einen Shitstorm ein. Der deutsche Rapper Fler schreibt auf Twitter: