Saharastaub radioaktiv?

Der KH Faktencheck

(10.02.2025) Radioaktiver Saharastaub über Europa – Wie gefährlich ist das wirklich? In den letzten Tagen sorgt der Saharastaub, der immer wieder den Himmel in Europa orange färbt, für Aufregung. Der Grund: Er soll radioaktiv sein! Doch wie groß ist die Gefahr wirklich?

Eine neue Studie der Universität Paris-Saclay hat 110 Proben aus sechs Ländern analysiert – mit einem überraschenden Ergebnis: Im Saharastaub wurden Plutonium-Isotope gefunden. Doch statt von den bekannten französischen Atomtests in Südalgerien stammen diese Rückstände offenbar aus sowjetischen und amerikanischen Atomwaffentests aus den 50er- und 60er-Jahren. Der radioaktive Fallout hat sich über Jahrzehnte im Sand abgelagert – und wird jetzt durch den Wind nach Europa getragen.

Auch wenn „radioaktiv“ erstmal beängstigend klingt, gibt es keinen Grund zur Panik. Die gemessene Strahlung liegt unter 2 Prozent des erlaubten Grenzwerts, berichten die Forscher. Damit ist sie keine Gesundheitsgefahr – der Feinstaub in Großstädten ist oft deutlich schädlicher.

Saharastaub kann Probleme machen

Für Allergiker und Asthmatiker ist der Saharastaub dennoch unangenehm. Er kann Bakterien und Pilze enthalten und bei hoher Konzentration juckende Augen oder einen kratzigen Hals verursachen. Wer empfindlich ist, sollte bei starkem Wüstenstaub in der Luft lieber drinnen bleiben. Die radioaktiven Spuren im Saharastaub sind ein spannendes Forschungs-Thema, aber keine Gefahr für die Gesundheit.

(fd)

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