Prozess wegen Knäckebrot
8 Euro Schaden entstanden
(17.01.2025) Ein Obdachloser steht gerade in Wien vor Gericht, weil er Käse und Knäckebrot von einer Frau an der U4-Station Margaretengürtel gestohlen hat. Der entstandene Schaden: circa 8 Euro.
"Ich hatte einfach Hunger, es tut mir leid", erklärte er vor Gericht. Er hatte die Frau vor seiner Tat um Geld oder etwas zu Essen gebeten. Als sie ihm diese Bitte verweigert, schlägt er ihr mit der flachen Hand auf den Kopf und klaut Knäckebrot und Käse.
Zum ersten gerichtlichen Verhandlungstermin kam die Klägerin nicht, der Richter las deshalb ihre Aussage vor: "Er hat gesagt, ich soll ihm das Essen geben, wenn ich es ihm schon nicht schenken möchte." Noch ist nicht sicher, ob es während des Angriffs wirklich zu Handgreiflichkeiten, oder nur zum Diebstahl kam, denn der Angeklagte bestreitet den Schlag auf den Kopf. Der Anwalt des Obdachlosen appelliert vor Gericht: "Stellen Sie sich vor, Sie haben Hunger und niemand hilft Ihnen. Es war eine Verzweiflungstat."
Der Angeklagte hat bereits acht Vorstrafen und mehrere Haftstrafen, hauptsächlich wegen Diebstahl und Suchtgift, angesammelt. Wie der Prozess um Knäckebrot und Käse ausgeht, wird sich erst am 29. Jänner zeigen.
(LO)