Prostitution als Nebenjob
unbezahlbare Studiengebühren
(09.12.2021) Bei britischen Studentinnen und Studenten ist das Geld während der Ausbildung knapp. Nun prostituieren sie sich selbst, um die Lebens- und Hochschulkosten decken zu können.
unbezahlbare Studiengebühren
Das Leben im Vereinigten Königreich ist alles andere als günstig. Ebenso teuer - die Ausbildungskosten. Bis zu 9250 Pfund (11.000 Euro) legt ein Einheimischer im Jahr für das Studium hin. Ausländische Studierende müssen noch tiefer in die Tasche greifen. Teure Studiengebühren in Verbindung mit hohen Lebenskosten in Großbritannien zwingen zwei Drittel der Studierenden neben der Ausbildung einen Job anzunehmen. Doch gerade in Zeiten einer Pandemie sind Nebenjobs rar.
bis zu 70.000 Sexarbeiter:innen unter Studierenden
Neben herkömmlichen Studentenjobs entwickelt sich unter jungen Auszubildenden ein kritischer Trend zur Sexarbeit. Einer Umfrage des Finanzportals Save the Student zufolge, verdienen sich drei Prozent der Studierenden ihr Geld durch Prostitution. Weitere neun Prozent wären nicht abgeneigt, diesen Schritt zukünftig zu wagen. Laut groben Schätzungen der Universität Kingston gibt es in Großbritannien aktuell bis zu 70.000 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter.
skandalöse Kurse für Sexarbeit
Die britische Regierung, konservativ wie eh und je, wittert nun einen Skandal. Die Studentenvertretung der Universität Durham hat nämlich Online-Kurse zum Thema Sexarbeit angeboten. Darin wurden jenen Tipps, Hilfe und Unterstützung geboten, die sich selbst prostituiert haben oder das in Erwägung ziehen. Ebenso hat sich die Uni Leicester zum Thema Sexarbeit ausgesprochen. Sie versicherte ihren Studierenden die Legalität von Sugar Daddies und Kamerasex gegen Bezahlung. Die Polizei ermittelt.
Prostitution in den eigenen vier Wänden
Seit Beginn der Pandemie hat sich das Online-Angebot in fast allen Bereichen vervielfacht, auch in der Erotik-Branche. Apps, wie OnlyFans oder JustForFun, bieten freizügige Inhalte gegen kostenpflichtige Abos. Die Anmeldung ist leicht und der Account kann von Studenten neben Home-Schooling von zu Hause aus betrieben werden.
mehr Aufklärung gefordert
Studentenvertreter betonen immer wieder, dass ein konstruktiver Ansatz von Seiten der Universitäten wichtig sei. Sexarbeit unter Studierenden zu ignorieren, wäre keine Lösung und hätte schlimme Folgen. Es wird eine Richtlinie zum Thema Sexarbeit gefordert, um Diskriminierung und Vorurteilen entgegenzuwirken. Universitäten müssten ihre Studierenden zukünftig besser über psychische und berufliche Folgen informieren sowie mehr Angestellte schulen.
(KvdS)