Die Gier is was schirchs!
Statt Tank- auch Pfandtourismus!
(18.02.2025) Der Pfandtourismus an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich sorgt für Aufregung. Seit Februar 2023 bringt eine Bierkiste mit 20 leeren Flaschen in Österreich um 3,90 Euro mehr als in Deutschland. Dies nutzen einige clever aus und bringen ganze Anhänger voller Kisten über die Grenze. Für Verbraucher mag es ein Schnäppchen sein, aber die deutschen Brauereien sehen sich dadurch erheblichen finanziellen Belastungen gegenüber.
Österreich hat kürzlich das Flaschenpfand von 9 auf 20 Cent erhöht. In Deutschland liegt es seit Jahren bei 8 Cent. Das führt dazu, dass die Brauer, die auf beiden Seiten der Grenze tätig sind, Einbußen hinnehmen müssen. Christian Thiel von der Brauerei Schönramer beschreibt die Situation als "katastrophal". "Leute versuchen, sich auf Kosten der Brauerei und des Handels zu bereichern", sagt er.
Der Bayerische Brauerbund und die österreichische Brauwirtschaft sind alarmiert. Laut Florian Berger, Sprecher der Brauereien Österreichs, könnten Händler die Rücknahme von Kisten verweigern, die sie nicht verkaufen. Dies könnte die Situation verschärfen und die Rückgabe von Flaschen erschweren.
Debatte um Pfanderhöhung in Deutschland
In Deutschland wird seit Jahren über eine Pfanderhöhung diskutiert. Die aktuellen Entwicklungen in Österreich geben den Befürwortern Aufwind. Die Brauer befürchten jedoch, dass eine Erhöhung als Preiserhöhung wahrgenommen wird. Eines ist sicher: Der Pfandtourismus hat die Diskussion um die Rückgabepolitik neu entfacht und könnte langfristige Auswirkungen auf den Biermarkt haben.
(fd/apa)