Pfandsystem ab 1.1.2025
Wie du wo was los wirst!
(10.12.2024) Mit der Kampagne "Achtung Einsatz!"möchte man Konsumentinnen und Konsumenten mit ins Boot holen. Ab 1. Jänner tritt die neue Verordnung für das Einwegpfand in Kraft. Ziel des neuen Pfandsystems ist es, bis 2027 jährlich 2,2 Milliarden Flaschen und Dosen zu recyceln - eine Rückgabequote von 90 Prozent. Das System sei nun einsatzbereit und ein reibungsloser Start gewährleistet, hieß es bei einer Pressekonferenz von "EWP Recycling Pfand Österreich" am Dienstag in Wien.
Zwei Figuren - die Plastikflasche "Pet" und die Metalldose "Can" - sollen die zentrale Botschaft des "Einsatzes" von 25 Cent und des Einsatzes für die Kreislaufwirtschaft in TV, Printinseraten, Außenwerbung und online kommunizieren. Daneben steht "Anti-Littering" im Fokus, also die Bekämpfung von achtlos weggeworfenen Flaschen und Dosen. Mit Jänner starten die großen Getränkeproduzenten mit der Produktion der Pfandgebinde - "Bis sich die Produkte im Regal finden, wird es circa Mitte Jänner sein - deswegen starten wir die Informationskampagne am 9. Jänner", sagte die Geschäftsführerin von Recycling Pfand Österreich, Monika Fiala. In Wien hat Leonore Gewessler schon ein Vorzeigemodell präsentiert.
Neben der Schaffung von Bewusstsein für das neue Pfandsystem geht es bei der Kampagne vor allem um das Wie!
Nicht zusammendrücken!
Auf jede Kunststoffflasche oder Metalldose, die oberhalb des Strichcodes mit dem österreichischen Pfandsymbol markiert ist, gibt es 25 Cent Pfand. Sie müssen aber leer und mit lesbarem Etikett, also nicht zerdrückt, zurückgegeben werden, damit der Strichcode abgelesen werden kann. Ob der Verschluss von Flaschen dabei mitgebracht wird, hat keinen Einfluss auf die Pfandauszahlung. Bis Ende 2025 können in einer Übergangsphase noch Getränke ohne Pfandlogo verkauft werden, wenn sie vor dem 31. März 2025 produziert worden sind. Ausnahmen sind Milchprodukte, Sirupe, medizinische Produkte oder Getränke in Verbundkartons wie dem Tetra Pak.
Wo kannst du abgeben?
Die Rückgabe erfolgt grundsätzlich überall, wo die Produkte verkauft werden - mit einigen Ausnahmen: Die Post oder Essenslieferanten würden das Pfand nicht zurücknehmen, sowie "geschlossene" gastronomische Betriebe, die auf Konsumation vor Ort ausgelegt sind und das Pfand auch nicht in Rechnung stellen. Zudem können sich an hochfrequentierten Orten wie Einkaufszentren mehrere Verkäuferinnen und Verkäufer zusammenschließen und die gemeinsame Rückgabe an einem Ort ermöglichen, hieß es von Recycling Pfand Österreich auf APA-Nachfrage.
"Wir sind bereit"
"Wir haben in den vergangenen eineinhalb Jahren ein umfangreiches und serviceorientiertes Pfandsystem aufgebaut und können mit gutem Gewissen sagen: Wir sind bereit!", zeigte sich auch Simon Parth, Geschäftsführer von Recycling Pfand Österreich, zuversichtlich. Die Vorbereitungen seien planmäßig verlaufen, rund 5.600 registrierte Rücknahmestellen werden aktuell mit den Pfand-Sammelsäcken ausgestattet. Die Rücknahme und Auszahlung der Pfandbeträge an die Konsumenten sei somit gesichert.
Logistik
Für die Logistik wurden Verträge mit Lebensmittelhandelskonzernen geschlossen. Im Rahmen der Belieferung von Supermarktfilialen werden die Säcke mit dem gesammelten Pfand mitgenommen und zurück in die Zentrallager der Produzenten gebracht, wo sie dann von Recycling Österreich abgeholt werden. "Wir gehen davon aus, dass durch das breitflächige Angebot von Supermärkten 90 Prozent der Gebinde auch so zurückgegeben werden - rund zehn Prozent erwarten wir bei kleineren Verkaufsstellen", so Parth. Bei Letzteren werden die Getränkelieferanten die Gebinde in ihre Lager mitnehmen und so für die Abholung sammeln.
System zur Einhaltung der EU-Vorgaben
Das Pfandsystem gewährleiste die Einhaltung von EU-Vorgaben, so Parth. Ab nächstem Jahr etwa müssen Plastikflaschen zu mindestens 25 Prozent aus recyceltem Material bestehen. 2029 müssen EU-Staaten außerdem ein Sammelziel von 90 Prozent erreichen - dieses soll in Österreich schon zwei Jahre vorher erreicht werden.
(fd/apa)