Office-Flirts weit verbreitet

"Büro-Ehefrau & Büro-Ehemann"

(13.11.2024) Nicht selten verbringen Berufstätige mehr Zeit mit ihren ArbeitskollegInnen als mit ihren PartnerInnen, Familie und FreundInnen. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen beruflichen und privaten Beziehungen, und Begriffe wie „Work Wife“ oder „Work Husband“ - also „Büro-Ehefrau“ und „Büro-Ehemann“ - sind längst geläufig. Doch wie halten es in Österreich lebende Menschen tatsächlich mit zwischenmenschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz? Welche Erfahrungen haben sie mit Office-Flirts gemacht - und bei wie vielen hat sich daraus vielleicht ein Gspusi oder gar eine Beziehung entwickelt? Das und viel mehr hat willhaben, eine der meistgenutzten Jobplattformen Österreichs, im Rahmen einer aktuellen UserInnen-Befragung mit rund 1.050 TeilnehmerInnen ermittelt.

Phänomen „Büro-Ehefrau“ oder „Büro-Ehemann“ in allen Altersklassen und Branchen verbreitet

Man scherzt miteinander, teilt Insider-Jokes und Anekdoten und fungiert sowohl auf beruflicher, als auch auf privater Ebene als emotionaler Support. Bei den mittlerweile vielzitierten „Work Wives“ oder „Work Husbands“ handelt es sich um eine enge, nicht-romantische Freundschaft mit einer Kollegin oder einem Kollegen, die dennoch einen partnerschaftlichen Charakter aufweist. In Summe erklärt etwas mehr als ein Drittel der Befragten, damit im derzeitigen oder in einem vorherigen Job Erfahrungen gemacht und jemanden bereits als seine „Büro-Ehefrau“ oder seinen „Büro-Ehemann“ bezeichnet zu haben. Ein Phänomen, das den Umfrage-Ergebnissen zufolge Berufstätige in allen Alters- und Gehaltsklassen sowie in sämtlichen Bundesländern ähnlich geläufig ist. Aber wie stehen heimische Berufstätige dazu, wenn es dann doch einmal knistern sollte?

In einem Drittel der Fälle wird aus dem Office-Flirt eine Beziehung oder sogar eine Ehe

Auch kleine Flirts sowie die große Liebe dürfen im Berufsleben ihren Platz haben. Und so finden es in Summe 71 Prozent der Befragten in Ordnung, mit KollegInnen „anzubandeln” - selbst erlebt haben dies in der ein oder anderen Form immerhin bereits 20 Prozent. Quer über alle Berufsgruppen zeigt sich laut Umfrage: Je älter ein/e Berufstätige/r ist, desto eher wird dies als No-Go bezeichnet, zudem zeigen sich Frauen hier tendenziell ein wenig ablehnender als Männer. Sieht man sich an, wo die Befragten arbeiten, so lässt sich ableiten, dass es an Arbeitsplätzen in Vorarlberg, Kärnten und Wien besonders häufig zu romantischen Begegnungen aller Art kommt. Ein Tabuthema sind zwischenmenschliche Beziehungen am Arbeitsplatz jedenfalls zumeist nicht - und so würden etwa drei Viertel aller befragten UserInnen damit ganz offen umgehen, vor allem dann, wenn es sich zu einer ernsten Beziehung entwickelt.

In mehr als einem Drittel der Fälle bleibt ein Flirt ein kleiner Flirt, weitere in etwa 40 Prozent haben es bei einem bzw. mehreren Dates oder lockeren Begegnungen belassen. Doch auch ein großes Happy End ist alles andere als ausgeschlossen: Und so erklären 14,6 Prozent, ihren Office-Flirt geheiratet zu haben, weitere 20,9 Prozent sind mit ihm oder ihr eine Beziehung eingegangen.

Flirten mit Vorgesetzten? Männer sowie Befragte in Vorarlberg, Kärnten und Wien überrepräsentiert

Wer noch auf der Suche ist, könnte seine große Liebe also tatsächlich in der Kaffeeküche oder bei einem Teambuilding-Event kennenlernen - den meisten Befragten zufolge spricht dagegen wenig. Anders sieht es jedoch mit Blick auf Vorgesetzte aus, denn: Knapp mehr als die Hälfte empfindet es als ein „absolutes No-Go“, mit Vorgesetzten anzubandeln und lediglich 4,8 Prozent haben dies bereits selbst erlebt.

Was zwischenmenschliche Beziehungen aller Art zu Vorgesetzten betrifft, ergeben sich der Umfrage zufolge einige demographische und regionale Unterschiede. Und so ist der Anteil jener, die schon einmal mit einem Chef oder einer Chefin geflirtet haben, unter männlichen Befragten sowie erneut in den Bundesländern Vorarlberg, Kärnten und Wien höher als im Durchschnitt. Zudem stechen die Berufsfelder „Produktion / Fertigung“, „Finanzen / Rechnungswesen / Controlling“ sowie „Gastgewerbe / Tourismus / Freizeit / Hilfskräfte“ als jene Bereiche hervor, in denen Personen bereits häufiger mit Führungskräften angebandelt haben.

(apa/mc)

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