Nahost Waffenruhe hält!
Zumindest mit der Hisbollah!
(27.11.2024) Mehr oder weniger hält sie bereits die Waffenruhe, auf jeden Fall besser als gar nichts! Eine nach mehr als einem Jahr des Kriegs vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der von Israels Erzfeind Iran unterstützten, libanesischen Hisbollah-Miliz hält bisher. Die israelische Armee meldete die letzten Raketenangriffe auf den Norden des Landes, mehrere Stunden bevor die Waffenruhe um 4.00 Uhr Ortszeit (3.00 Uhr MEZ) in Kraft trat. Die israelische Armee verzeichnete aber mehrere Zwischenfälle im Südlibanon.
Die israelische Luftwaffe hatte am Dienstagabend noch besonders massive Angriffe im Libanon geflogen, auch in der Hauptstadt Beirut und ihren südlichen Vororten. Seit Beginn der Waffenruhe gab es keine neuen Angriffe. In den Stunden nach Inkrafttreten der Waffenruhe gab es aus israelischer Sicht aber mehrere Zwischenfälle. Ob diese als Verstöße gegen die vereinbarte Feuerpause gewertet werden, wurde nicht deutlich. In einer Mitteilung hieß es, das Militär habe im Südlibanon Verdächtige identifiziert und Schüsse in ihre Richtung abgegeben. "Dies sind isolierte Vorfälle, die in den ersten Stunden oder Tagen passieren, bis die Menschen verstehen, was vor Ort geschieht", sagte ein Militärvertreter. Gleichzeitig betonte er: "Wenn unsere Truppen bedroht werden, werden sie schießen."
Zuvor hatte der israelische Sender Kan berichtet, dass acht Fahrzeuge und ein Motorrad mit Hisbollah-Mitgliedern ins Gebiet Kafr Kila nahe der Grenze gekommen seien. Die Armee habe Warnschüsse abgegeben. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz teilte mit, angesichts des Vorfalls habe er die Armee angewiesen, "entschlossen und kompromisslos gegen solche Phänomene vorzugehen". Jede mit der Hisbollah identifizierte Person, die sich den verbotenen Zonen nähere, müsse festgenommen werden.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) begrüßte die Waffenruhe in einem englischsprachigen X-Post als "wesentlichen Schritt hin zu einer Deeskalation in der Region". "Die Vereinbarung macht Hoffnung, dass bald auch eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas getroffen werden kann, die vor allem eine unverzügliche Freilassung aller Geiseln vorsieht", betonte er.
Die Hisbollah (Partei Gottes) entstand 1982 mit iranischer Unterstützung als Antwort auf die israelische Invasion im Libanon. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sie sich zu einer mächtigen politischen und militärischen Organisation, die tief in den libanesischen Staat und seine Institutionen vorgedrungen ist. Durch ein Netzwerk aus Wohlfahrtsdiensten, Einfluss auf Sicherheitskräfte und Kontrolle von Schmuggelrouten hat sie den Staat schrittweise geschwächt und eigene Parallelstrukturen geschaffen, wenn man so will, handelt es sich hierbei um das Beispiel eines echten "Deep States", so sieht das dann nämlich aus und nicht bloß um einen Erfundenen.
(fd/apa)