Elon Musk zieht sich zurück
Trumps Team bleibt fragwürdig
(02.04.2025) Laut einem Bericht des Magazins "Politico" wird der Tech-Milliardär und Berater von US-Präsident Donald Trump, Elon Musk, demnächst seine Rolle im Weißen Haus aufgeben. Der Bericht basiert auf Informationen von drei mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Musk war beauftragt, umstrittene Sparmaßnahmen umzusetzen und Personalabbau bei den Bundesbehörden vorzunehmen. Trump habe laut "Politico" seinen inneren Kreis darüber informiert, dass Musk in den kommenden Wochen seine Aufgaben niederlegen wird. Offizielle Stellungnahmen von der US-Regierung fehlen bisher.
Die Nachricht hat Auswirkungen auf die Tesla-Aktie, die im Vorfeld des Berichts noch im Minus lag. Am Nachmittag stieg sie um beachtliche vier Prozent und steht bei knapp 280 Dollar (259,55 Euro). Tesla kämpft derzeit mit einem unerwartet hohen Absatzschwund, was Musks Rückkehr zu seinem Unternehmen zusätzlich befeuert.
Rückkehr nicht ausgeschlossen
Laut "Politico" könnte Musk dennoch in einer informellen Beraterrolle im Weißen Haus verbleiben. Obwohl er aus der offiziellen Rolle zurücktritt, bleibt eine vollständige Trennung von Trumps Team unwahrscheinlich. "Wer glaubt, Musk werde vollständig verschwinden, täuscht sich selbst", zitiert das Magazin eine der Quellen.
Die Entwicklungen rund um Musk und seine Rückkehr zu Tesla könnten weitere Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Politik der US-Regierung haben. Beobachter:innen bleiben gespannt auf die nächsten Schritte des prominenten Tech-Unternehmers.
Trumps Team als reine Loyalisten
Noch keine 40 Jahre alt, ist der als absoluter Hardliner bekannte Stephen Miller schon ein Veteran im Weißen Haus, der als einer der wenigen Berater Trumps die erste Amtszeit komplett überstanden hat. Die Jahre der Präsidentschaft von Joe Biden nutzte Miller, um die Grundlage für Trumps neuen Anlauf zu legen.
Steve Witkoff
Wie Trump lange Zeit als Immobilienmagnat in New York unterwegs, stieß der Jurist und Unternehmer Steve Witkoff als politischer Quereinsteiger zum Trump-Lager. Offiziell ist er Unterhändler für den Nahen Osten, hat maßgeblich am Zustandekommen des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas mitgewirkt.
Pam Bondi
Als Generalstaatsanwältin und Justizministerin besetzt die 59-jährige Pam Bondi eine absolute Schlüsselposition für Trump - sie kann und soll ihm allen juristischen Ärger vom Hals halten. Die ehemalige Generalstaatsanwältin von Florida und Nahost-Lobbyistin gehörte zu dem Anwaltsteam, das Trump in seinem Amtsenthebungsverfahren während seiner ersten Amtszeit erfolgreich vertreten hat. Sie wird als ausgesprochen loyal eingeschätzt.
Peter Navarro
Der emeritierte Wirtschaftsprofessor ist Trumps Mann für die Zölle. Peter Navarro gilt unter Wirtschaftswissenschaftlern als Außenseiter, seine Auffassungen über internationalen Handel laufen quer zur Lehrmeinung. Er ist ein erklärter Gegner von Freihandelsabkommen. Selbst im in sich bereits sehr konservativen "Project 2025" der Heritage Foundation ist die Position Navarros nicht unumstritten und wird dort von einer gemäßigteren Position flankiert. Der 75-Jährige genießt jedoch bereits seit der ersten Amtszeit Trumps das Vertrauen des Präsidenten in allen Handelsfragen.
TV-Moderator als Verteidigungsminister
Fox-News-Moderator Pete Hegseth hat bis auf eine erfolglose Bewerbung für einen Sitz im US-Senat keine politische Erfahrung, dürfte aber mit dem Pentagon eines der wichtigsten Ministerien leiten. "Alle sind einfach schockiert", zitierte der Sender CNN einen Ministeriumsvertreter. Trump lobt die militärische Erfahrung des Ex-Soldaten, unter anderem im Irak und Afghanistan.
(fd/apa)