Magnus Brunner nach Brüssel

Perfekter EU-Kommissar?

(31.07.2024) Viele halten ihn für die beste Wahl. Er ist heute nominiert worden. Magnus Brunners Sprung zum EU-Kommissar nach Brüssel passt ins Profil des 52-jährigen Vorarlbergers. Der Jurist gibt sich selten angriffig, gilt als umgänglich, eloquent und in seiner Sache firm. Der Vater dreier Kinder stieg schon 1999 - im Vorarlberger Landtagswahlkampf - in die Politik ein und kam nach verschiedenen Stationen 2020 in die Regierung - zunächst als Staatssekretär im Infrastrukturministerium, seit Dezember 2021 ist Brunner Finanzminister.

Schon vor seinem Wechsel in die Bundesregierung war Brunner des Öfteren eine große Karriere vorausgesagt gesagt worden. Für so ziemlich jede Vorarlberger Personalie war Brunner schon genannt worden, bespielte die Politik aber vorerst nur nebenbei: Seit Mai 2009 vertrat er sein Land im Bundesrat, wo er bis zu seinem Wechsel ins Infrastrukturministerium auch blieb. Hauptberuflich verdingte sich der gebürtige Vorarlberger aus Höchst 2006 dann in der Energiebranche, wo er als Bereichsleiter für Unternehmensentwicklung, Kommunikation und strategische Entwicklung bei den Illwerken/VKW werkte. Von Jänner 2007 bis zu seiner Berufung ins Klimaministerium im Jänner 2020 fungierte er als Vorstand der OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG.

Ein Kernstück seiner Arbeit im Finanzministerium war die Beseitigung der sogenannten "Kalten Progression" (die schleichende Steuererhöhung). Abgeschafft wurde diese im Bereich der Lohn- und Einkommensteuer im Jahr 2023. Seitdem werden die Steuerstufen jedes Jahr an die jeweilige Teuerung angepasst, damit die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler im Zuge der jährlichen Lohnerhöhungen nicht mehr in höhere Steuerstufen rutschen. Über die Bühne gebracht hat der Finanzminister auch den Finanzausgleich - solide, wenn auch nicht auffallend innovativ.

Für Aufsehen abseits seiner politischen Tätigkeit sorgte Brunner in den letzten Jahren mit Verkehrszwischenfällen: Im Jänner 2023 hatte der Minister beim Fahren mit seinem E-Scooter einen - wie er selbst sagte - "recht schweren Unfall" und musste einige Tage im Krankenhaus verbringen. Bereits gut ein Jahr davor schleppte sich der sportbegeisterte Minister auf Krücken über das politische Parkett, da er sich bei einem Sturz auf einer Treppe den Knöchel verletzt hatte. Zu schnell unterwegs war der Ressortchef im heurigen Jänner: Wegen einer Geschwindigkeitsübertretung in Vorarlberg (auf der Fahrt zu einem privaten Termin) wurde ihm für vier Wochen der Führerschein abgenommen. Brunner hatte eine temporäre Tempo-Beschränkung übersehen.

Zur Person

Zur Person: Magnus Brunner, geboren am 6. Mai 1972 in Höchst (Bezirk Bregenz), verheiratet, drei Kinder. Büroleiter von Landeshauptmann Herbert Sausgruber von 1999 bis 2002, Politischer Direktor beim österreichischen Wirtschaftsbund (2002-2005). Bereichsleiter für Unternehmensentwicklung, Kommunikation und strategische Entwicklung bei Illwerke/VKW (2006), seit Jänner 2007 Vorstand OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG. Mitglied des Bundesrats ab 1. Mai 2009. Ab Jänner 2020 Staatssekretär im Infrastrukturministerium, seit 6. Dezember 2021 Finanzminister.

(fd/apa)

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