Mädchen (11) verwechselt!
In Psychiatrie niedergespritzt!
(02.04.2025) Wie kann so eine Verwechslung passieren? Das arme Mädchen! In Neuseeland ist nämlich jetzt ein elfjähriges Mädchen in die Psychiatrie eingewiesen und unter starke Medikamente gesetzt worden, weil Polizeibeamte das Kind mit einer vermissten Frau verwechselten. Der Fall, zu dem heute ein Untersuchungsbericht veröffentlicht wurde, hat im ganzen Land große Empörung ausgelöst. Das Mädchen verfügt demnach über "eingeschränkte sprachliche Fähigkeiten".
Das Kind wurde von einer Polizeistreife auf einer Brücke in Hamilton auf der Nordinsel Neuseelands aufgegriffen. Die Polizisten hielten das Mädchen für eine 20-jährige Frau, die aus einem Krankenhaus verschwunden war und brachten es in die Klinik. Dort wurde das Mädchen auf die "psychiatrische Intensivstation" eingewiesen - obwohl eine Pflegerin darauf hinwies, dass die Patientin aussehe "wie ein Kind".
"Patientin A lebt mit einer Behinderung, die dazu führt, dass sie nicht in der Lage ist, anderen von sich zu erzählen", versuchte das Gesundheitsministerium die folgenschwere Verwechslung zu erklären. Weil sie die vom Krankenhauspersonal verordneten Medikamente ablehnte, wurde die Elfjährige fixiert und mit Antipsychotika behandelt, die Kindern dem Bericht zufolge "nur selten verabreicht werden".
Mehr als 12 Stunden - Kind schwer sediert
"Das Personal ging davon aus, dass es einer Erwachsenen und nicht einem Kind Medikamente verabreichte", heißt es in dem Bericht. Das Mädchen war mehr als zwölf Stunden in der Klinik, bis die Polizei den Fehler bemerkte und die Familie informierte. Die Eltern holten ihre Tochter dann ab.
Der Gesundheitsbeamte Richard Sullivan bat die Familie für das erlittene "Trauma" um Entschuldigung. Mit der umfassenden Untersuchung solle sichergestellt werden, "dass so etwas nicht noch einmal passiert". Neuseelands Premierminister Christopher Luxon hatte die Untersuchung nach Bekanntwerden des Falls angeordnet. Als Vater könne er sich gut in den "schrecklichen" Vorgang hineinversetzen, sagte Luxon. Er empfinde "großes Mitgefühl" mit dem Mädchen und seiner Familie.
(fd/apa)