Kritik an Gütezeichen

Viele "nicht vertrauenswürdig"

(13.02.2025) Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die 42 wichtigsten Gütezeichen für Lebensmittel unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist unerfreulich: Mehr als ein Viertel der bewerteten Gütezeichen sind nicht gänzlich vertrauenswürdig. Eine repräsentative Integral-Umfrage im Auftrag von Greenpeace zeigt, dass knapp zwei Drittel der Befragten Gütezeichen beim Einkauf von Lebensmitteln wichtig sind. Zurecht gibt es Vorbehalte: Über 60 Prozent der Befragten sorgen sich bei Lebensmittelgütezeichen vor Greenwashing. Für mehr Klarheit hat Greenpeace den aktualisierten Gütezeichenguide für Lebensmittel “Zeichen-Tricks” veröffentlicht.

Melanie Ebner, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace: “Beim Lebensmitteleinkauf begegnen wir einer Flut an Siegeln, Zeichen und Marken - da verliert man schnell den Überblick, welche Zeichen Nachhaltigkeit garantieren und welche nur leere Versprechen sind. Konsumentinnen und Konsumenten brauchen echte, transparente Informationen, um nachhaltige Entscheidungen treffen zu können.”

Eine vom Marktforschungsinstitut Integral durchgeführte Umfrage zeigt, dass knapp zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) Gütezeichen bei Lebensmitteln wichtig sind. Doch das Vertrauen in die Nachhaltigkeitsversprechen dieser Labels ist gering: Mehr als 6 von 10 (62 Prozent) haben die Sorge, dass hinter diesen Zeichen Greenwashing steckt. Besonders alarmierend: 40 Prozent derjenigen, die Greenwashing befürchten, achten mittlerweile weniger auf Gütezeichen beim Einkaufen.

Greenpeace hat daher den bereits 2018 veröffentlichten Gütezeichenguide für den Lebensmitteleinkauf überarbeitet und darin 42 Siegel bewertet. Das erschreckende Ergebnis: Mehr als 26 Prozent der 42 untersuchten Siegel sind entweder nicht vertrauenswürdig oder nur mäßig zuverlässig - einige wie das MSC-Siegel (Fisch) und das RSPO-Siegel (Palmöl) haben sogar negative Auswirkungen auf Umweltziele. Es gibt auch einige vertrauenswürdige Gütezeichen wie Demeter, Prüf nach! oder Bio Austria. Der Greenpeace-Gütezeichenguide bietet Orientierung beim Lebensmitteleinkauf.

Zusätzlich soll die geplante EU-„Green Claims“-Richtlinie sicherstellen, dass Unternehmen nur noch wissenschaftlich geprüfte Nachhaltigkeitsversprechen machen dürfen. Vage Begriffe wie „nachhaltig“ oder „klimafreundlich“ sollen dann nur noch erlaubt sein, wenn sie tatsächlich wissenschaftsbasiert sind und transparente Standards eingehalten werden. Die Richtlinie wird noch verhandelt - eine Umsetzung in den Mitgliedsstaaten wird noch dauern. Greenpeace fordert die österreichischen EU-Abgeordneten auf, sich im Zuge der Verhandlungen für strengere Kriterien für Nachhaltigkeitsversprechen einzusetzen. “Viele Gütezeichen versprechen Nachhaltigkeit, doch oft fehlt die unabhängige Überprüfung. Das sorgt für Verunsicherung bei Konsument:innen. Für den Einkauf im Supermarkt sind klare, transparente Standards dringend nötig. Unser Gütezeichenguide ‘Zeichen-Tricks’ kann hier Orientierung bieten”, so Ebner.

(apa/mc)

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