Kind im OP: neuer Bericht

(27.09.2024) Im Jänner wird ein 33-jähriger Landwirt nach einem schweren Forstunfall an der Grazer Uniklinik notoperiert. Erst später kommt raus: Die 13-jährige Tochter einer Neurochirurgin soll im OP-Saal anwesend gewesen sein! Die Situation eskaliert endgültig, als behauptet wird, die Jugendliche habe ein Loch in den Schädel des Patienten gebohrt. Jetzt gibt es Neuigkeiten.

Nach Bekanntwerden dieser Vorwürfe beginnt das steirische Landeskriminalamt umgehend mit Ermittlungen. Der Fall zieht heftige Konsequenzen nach sich, wie nun aus dem Abschlussbericht des steirischen Landeskriminalamts hervorgeht: Gegen drei Ärzte und vier OP-Assistenten wird wegen Verdachts der schweren Körperverletzung ermittelt. Hauptbeschuldigte ist die Mutter des Mädchens.

Der Vorfall zieht erhebliche mediale Aufmerksamkeit auf sich, nachdem die Kronenzeitung am 7. Juni über die Vorwürfe berichtet. Seither kursieren zahlreiche Gerüchte.

Patient erst von Polizei informiert

Laut den Ermittlungen findet die Operation am 13. Jänner um 14:47 Uhr statt. Der Patient bleibt die nächsten elf Tage lang auf der Intensivstation.

Besonders tragisch: Er ist bis heute arbeitsunfähig. Trotz der schweren Vorwürfe gibt es bislang keine offizielle Kontaktaufnahme seitens der Grazer Uniklinik oder der KAGES (Krankenanstaltengesellschaft) mit dem Patienten. Erst am 8. Juli erfährt er von der Polizei, dass er Teil eines Ermittlungsverfahrens ist. Der Schock ist groß.

Vorwürfe zurückgezogen?

Der Abschlussbericht des steirischen Landeskriminalamts bringt neue Entwicklungen. Alle Beschuldigten bestreiten jetzt, dass die 13-Jährige tatsächlich Hand angelegt hat.

Die Staatsanwaltschaft Graz steht nun vor der Aufgabe, die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Aussagen zu prüfen. Aktuell bekennt sich keiner der Beschuldigten zu den Vorwürfen. Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.

(VIF)