Kürzung der Pensionen?
FPÖ und ÖVP wollen sparen
(16.01.2025) Die FPÖ und ÖVP verfolgen ein großes gemeinsames Ziel: Einsparen. In den letzten beiden ÖVP-Regierungen entstand ein Budget-Loch von 18 Milliarden Euro, welches laut EU-Vorgaben jetzt wieder gefüllt werden muss. Allein für 2025 sind Einsparungen in der Höhe von sechs Milliarden geplant, Kürzungen sind damit vorprogrammiert, auch im Pensionssystem.
Laut mehrerer Medien planen die Parteien die jährliche Anpassung an die Lohnentwicklung zu streichen. Jeder, der in Österreich arbeitet, zahlt einen Anteil seines Gehalts auf ihr Pensionskonto ein. Am Ende des Berufswegs wird die eingezahlte Gutschrift genutzt, um den Pensionsanspruch zu berechnen. Die gesamte Gutschrift wird jährlich anhand der Lohnentwicklungen angepasst. 2024 macht die Anpassung an die durchschnittliche Lohnerhöhung 6,3 Prozent aus, die soll, laut Medienberichten, nun aber gestrichen werden.
Das Problem: Auch wenn die Streichung einmalig durchgeführt wird, ziehen sich die Folgen der Einsparung über 45 Jahre hinweg, so Arbeiterkammer, denn die darauffolgenden Auswertungen werden mit dem gekürzten Betrag durchgeführt. “Bei einer Alterspension von 3.000 Euro entspräche das laut AK einem monatlichen Verlust von 180 Euro. Hochgerechnet aufs Jahr wären das gut 2.500, auf die gesamte Bezugsdauer gut 51.000 Euro”, heißt es.
Angesprochen auf die Berichte sagt ÖVP-Klubobmann August Wöginger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz : "Das war zum Teil eine Diskussion in den Verhandlungen mit SPÖ und NEOS, ist derzeit aber nicht in Diskussion mit der FPÖ."
Rund 7 Millionen Menschen haben, laut Pensionsversicherung, in Österreich ein aktives Pensionskonto. Mögliche Einsparungen würden allen, die noch nicht in Pension sind, massiv in ihre Ansprüche verkürzen, erklärt AK-Expertin Ines Stilling, zusätzlich wäre der Einsparungseffekt “verhältnismäßig gering.” Wichtig dabei: Die Einsparungen würden definitiv nicht nur Junge betreffen, erklärt Stilling, sondern auch jene, “die schon mehr eingezahlt haben.”
Nicht nur die Arbeiterkammer spricht sich gegen eine Pensionskürzung aus, auch Wiener Bürgermeister Michael Ludwig warnt vor einer langfristigen Gefährdung der sozialen Absicherung aller.
(APA/LO)