Immer früher erstes Handy
Sicherheit vs. Gefahr
(28.03.2025) Kinder in Österreich bekommen immer früher ein Handy. Im Durchschnitt erhalten sie es bereits mit neun Jahren. Das zeigt eine Umfrage von Marketmind im Auftrag des Mobilfunkanbieters „Drei“. Hauptmotive für die Anschaffung sind Sicherheit und Erreichbarkeit, besonders auf dem Schulweg, erklärt Günter Lischka von „Drei“. Während die älteren Generationen ihre ersten Handys erst mit zehn Jahren bekamen, scheint das Einstiegsalter heute schneller zu sinken.
Sorgen über Gefahren im Netz
Gefahren für die Kinder sehen viele Eltern nämlich im Zugang zu ungeeigneten Inhalten wie Gewaltszenen, Pornografie oder extremistischen bzw. manipulativen Inhalten und Fake News im Internet oder sozialen Netzwerken (73 Prozent der Befragten), in Mobbing und dem Missbrauch der Privatsphäre (jeweils 65 Prozent) sowie bei Abo- und In-App-Käufen und ähnlichen Zusatzkosten (55 Prozent). "Auch wenn wirkliche Handysucht kein Massenphänomen darstellt, finden wir eine problematische Smartphone-Nutzung in allen Altersgruppen. Für die Kinder und Jugendlichen hat das Verhalten der Eltern dabei eine wichtige Vorbildwirkung", sagte Psychotherapeutin und Suchtexpertin Julia Dier.
Eltern greifen deswegen aus Angst in die Handynutzung ihrer Kinder oft ein. Etwa die Hälfte schränkt Bildschirmzeiten oder App-Nutzungen technisch ein (51 Prozent), 43 Prozent passen die Einstellungen zum Schutz persönlicher Daten an oder kontrollieren Browserverläufe und Chats (27 Prozent). Gleichzeitig sind rund 70 Prozent der Ansicht, dass ungeeignete Inhalte und nicht freigegebene Käufe über technische Schutzeinrichtungen blockiert werden sollten. Ein erweitertes Angebot an Beratung und Unterstützung wird positiv bewertet, vier von zehn Befragten sehen Kinder- und Jugendschutz-Services in Shops als hilfreich an. Denn in den "Drei"-Geschäften würden teilweise sogar Eltern mit Vier-, Fünf- und Sechsjährigen stehen und das erste Handy kaufen wollen, berichtete Lischka.
Initiative für sicheren Umgang
Um den sicheren Einstieg für Kinder zu erleichtern, startet „Drei“ die Initiative „Safe“. In den Shops bietet es das neue Service namens „Kinder- & Jugendschutz Go“ an. Mitarbeiter helfen bei der Konfiguration von Sicherheitseinstellungen wie dem Einrichten von Kinder-Accounts (iCloud oder Gmail), dem Festlegen von Bildschirmzeiten für Apps, der Aktivierung von Inhaltsblockierungen, der Weiterleitung von Kaufanfragen an Erziehungsberechtigte und auf Wunsch auch bei der Einrichtung der Standortabfrage.
(APA/JuF)