Hinrichtung durch Stickstoff
'Neue' Todesstrafe in USA
(03.11.2023) In einer Entscheidung hat das Oberste Gericht in Alabama, USA, diese Woche grünes Licht für die Hinrichtung eines Häftlings durch Stickstoff gegeben. Der verurteilte Mörder, der 1988 für einen Auftragsmord verurteilt wurde, sollte ursprünglich durch eine Giftspritze hingerichtet werden, doch nachdem dieser Versuch fehlschlug, wurde nun eine neue, hochumstrittene Methode gewählt: die Hinrichtung durch Stickstoffgas.
Noch nie durchgeführt
Die Entscheidung des Gerichts, das ausschließlich aus Republikanern besteht, fiel mit einer Mehrheit von 6 zu 2 Stimmen. Obwohl das genaue Datum der Hinrichtung noch vom Gouverneur festgelegt werden muss, deutet alles darauf hin, dass Alabama der erste US-Bundesstaat sein könnte, der eine Hinrichtung mit Stickstoffgas durchführt. Diese Methode, bei der der Häftling nur Stickstoff einatmet und somit keinen Sauerstoff mehr erhält, wird von Befürwortern als schmerzfrei beschrieben, während Gegner sie mit Menschenversuchen vergleichen.
Schmerzfrei oder Menschenversuch?
Anwaltsvereinigungen und das Death Penalty Information Center haben die Entscheidung scharf kritisiert. Sie bezeichnen die Methode als experimentell und bemängeln, dass der Staat Alabama nicht genügend Informationen darüber veröffentlicht hat, wie die Hinrichtung durchgeführt werden soll. Es bestehen zu viele unbeantwortete Fragen, um verantwortungsvoll mit diesem Protokoll fortzufahren, so die Kritiker.
(MK)