Grippewelle auf Hochtouren!
Nächste Pandemie wird kommen!
(14.01.2025) Die Grippewelle erfasst ganz Österreich: Die Zahl der Infektionen steigt rapide an, in der ersten Woche des Jahres hat sie sich verdoppelt. Besonders betroffen sind Wien, die Steiermark, Oberösterreich und Tirol. Das Zentrum für Virologie an der MedUni Wien berichtet, dass sowohl Influenza-A(H1N1)pdm09- als auch Influenza-B(Victoria)-Viren derzeit dominieren. Die internationale Lage zeigt ebenfalls eine hohe und weiter wachsende Aktivität dieser Erreger.
Im Vergleich zum letzten Jahr beginnt die Grippewelle deutlich früher. Statt wie üblich erst im Februar erreicht sie Österreich bereits direkt nach den Weihnachtsferien. Die Experten erinnern an die außergewöhnlich starke Grippesaison im Winter 2022/23 nach den ersten beiden Corona-Wintern, die nun offenbar erneut getoppt werden könnte.
Die Grippe birgt ernste Risiken. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) starben in der vergangenen Saison 4.020 Menschen an Influenza – darunter auch Kinder. In diesem Jahr ist die Grippeimpfung erstmals für alle in Österreich kostenlos verfügbar. Sie wird ab einem Alter von sechs Monaten empfohlen, insbesondere für Schwangere, Kleinkinder, Personen mit chronischen Erkrankungen, Adipositas oder Menschen ab 60 Jahren.
Tiroler Expertin: "neue Pandemie möglich".
Die Leiterin des Instituts für Virologie an der Medizinischen Universität Innsbruck, Gisa Gerold, ortet immer kürzere Zeitabstände zwischen Epidemien. Grund dafür seien Globalisierung, starke Reisetätigkeit, aber auch höhere Temperaturen, die die Stechmückenpopulation ansteigen ließen. "Die nächste Epidemie, die in eine Pandemie münden kann, kommt also bestimmt", sagte Gerold am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck und schloss eine Vogelgrippe-Pandemie nicht aus.
Auch eine "Influenza-Pandemie" sei aus aktueller Sicht durchaus vorstellbar, erklärte Gerold und betonte, dass weiters unter anderem das Dengue-Virus auf dem Vormarsch sei. Da durch den Klimawandel auch in Österreich künftig Stechmücken mehr und mehr Thema würden - diese lösen als Träger durch einen Stich das Dengue-Fieber bei Menschen aus - müsse dieses Virus unter "besonderer Beobachtung" stehen, so die Direktorin des Instituts für Virologie.
Vogelgrippe im Anmarsch?
Auch das Vogelgrippe-Virus werde gegenwärtig "engmaschig" in den Blick genommen, führte Gerold aus. Die aktuelle Übertragung auf Säugetiere bereite der Forschung nämlich durchaus Sorgen, betonte sie, schränkte jedoch ein: "Da aktuell noch wenige Menschen davon betroffen sind, gibt es aber im Moment noch keinen Grund dazu, extrem besorgt zu sein." "Wir müssen die Situation aber ganz genau beobachten und für den Fall vorbereitet sein", sagte die seit November 2024 an der Medizinischen Universität Innsbruck tätige Professorin.
(fd/apa)