Greenpeace warnt vor Fake-Honig
80% der Proben gefälscht
(10.12.2024) Greenpeace zeigt sich angesichts eines Testergebnisses von Honig aus deutschen Supermärkten alarmiert. Bei einem von deutschen und europäischen Berufsimker-Verbänden in Auftrag gegebenen Test von Honig aus deutschen Supermärkten waren rund 80 Prozent der Proben gefälscht. Der Honig war also zum Beispiel mit einem Zuckersirup gestreckt. Da mehrere große Honigimporteure und Honigabfüller sowohl am deutschen als auch am österreichischen Markt tätig sind, ist das Risiko hoch, dass gefälschter Honig auch in österreichischen Supermärkten im Umlauf ist.
Greenpeace fordert von Konsument:innenschutz-Minister Johannes Rauch, die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) anzuweisen, umgehend Tests durchzuführen. Ebenso sollten Supermärkte und große Honigabfüller zur raschen Aufklärung beitragen, indem sie bei Produkten in ihren Lagern und Regalen Proben ziehen.
Sebastian Theissing-Matei, Greenpeace-Landwirtschaftsexperte: „Wenn sich die skandalösen deutschen Testergebnisse auch für Österreich bewahrheiten, dann sprechen wir von einer der größten Konsument:innen-Täuschungen seit vielen Jahren. Wir alle haben vielleicht bereits Honig zuhause, der ohne unser Wissen mit Zuckersirup gepanscht wurde.” Bei dem Test wurde das DNA-Profil von Honig aus deutschen Supermärkten untersucht, wodurch bestimmt werden kann, ob es sich dabei um echten Honig handelt. Diese Art der wissenschaftlichen Analyse ist sehr neu. Die gepanschten Honige könnten daher schon viel länger im Umlauf, aber bis jetzt unentdeckt geblieben sein.
Greenpeace rät Konsument:innen in der Zwischenzeit zu Honig von österreichischen Imker:innen zu greifen. Denn da gibt es keine Anzeichen, dass es sich um gefälschte Produkte handeln könnte. Damit sich Konsument:innen in Österreich bald wieder darauf verlassen können, dass dort, wo Honig drauf steht, auch wirklich Honig drin ist, sind jetzt Politik, Behörden und Unternehmen gefragt. „Konsumentenschutz-Minister Rauch, die österreichischen Behörden sowie die Honigabfüller und Supermärkte dürfen jetzt keine Zeit verlieren. Sie müssen rasch klären, ob sich auch hierzulande in den Lagern und Geschäftsregalen gefälschter Honig befindet und dann dafür sorgen, dass alle Fälschungen so schnell wie möglich vom Markt verbannt werden”, fordert Theissing-Matei.
(apa/mc)