Größter Luftangriff auf Kiew!
Trump spielt Friedensstifter
(24.04.2025) Die russischen Streitkräfte haben einem Insider zufolge eine aus Nordkorea stammende Rakete eingesetzt. Beim größten Angriff Russlands mit Raketen und Drohnen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind in der Nacht auf heute mindestens acht Menschen getötet worden. Unter den mehr als 70 Verletzten waren nach weiteren Angaben der Rettungsdienste sechs Kinder. Der Beschuss löste Brände aus, zerstörte Gebäude und begrub Einwohner unter Trümmern. Es handelt sich angeblich um eine nordkoreanische ballistische Rakete vom Typ KN-23 (KN-23A), heißt es aus ukrainischen Militärkreisen.
US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Einigung im Ukraine-Krieg angedeutet. Russland sei zu einer Übereinkunft bereit, sagte Trump vor Journalisten im Weißen Haus. "Und ich denke, wir haben eine Vereinbarung mit Russland." Zur Ukraine sagte er unter Verweis auf Präsident Wolodymyr Selenskyj: "Wir müssen eine Einigung mit Selenskyj erzielen." Das sei schwieriger, als er erwartet habe. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt, Stellungnahmen aus Kiew und Moskau lagen in der Nacht auf Donnerstag nicht unmittelbar vor. Trumps Erklärung schien zunächst im Widerspruch zu den jüngsten Aussagen hochrangiger US-Regierungsvertreter zu stehen. Wenige Stunden zuvor hatte seine Sprecherin Karoline Leavitt erklärt, Trump sei frustriert angesichts dessen, wie langsam die Verhandlungen vorankämen. Außerdem sagte sie, Selenskyj scheine sich "in die falsche Richtung zu bewegen".
Moskau will besetzte Regionen haben
Russland ist nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow zu einem Waffenstillstand und Friedensabkommen mit der Ukraine bereit, wenn Kiew auf die von Moskau annektierten Gebiete vollständig verzichtet. "Es gibt vier Regionen, die in unserer Verfassung enthalten sind. Die ukrainische Armee muss ihre Waffen niederlegen und sich zurückziehen. Wenn sie dies tut, werden die militärischen Operationen sofort eingestellt", sagte Peskow im Interview des französischen Nachrichtenmagazins "Le Point". Dabei geht es um die von Russland teilweise besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Die Position des Kremlsprechers widerspricht Berichten über ein Angebot Russlands, die Frontlinie im Angriffskrieg gegen die Ukraine einzufrieren, ohne dass Russland die vollständige Kontrolle über die vier Regionen erlangt.
Streitthema Krim
Bei einem Ukraine-Treffen in London hatten Diplomaten von mehreren Hindernissen gesprochen, darunter der Status der Krim. Die Ukraine hat die Vorstellung zurückgewiesen, die russische Annexion der Halbinsel könne anerkannt werden. Selenskyj veröffentlichte am Mittwochabend auf Telegram einen Link zu einer Erklärung der US-Regierung aus dem Jahr 2018, in der sich Trump während seiner damaligen ersten Amtszeit als Präsident gegen die Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel durch Moskau aussprach. Trump wich am Mittwoch einer Frage nach der Krim aus und erklärte, er habe "keine Lieblinge" im Ukraine-Konflikt und wolle nur, dass der Krieg aufhöre.
Wegen des Großangriffs auf Kiew kündigte Selenskyj am Donnerstagvormittag eine vorzeitige Rückkehr von seinem Besuch in Südafrika an. Er werde einen Teil seines Programms absagen, erklärte Selenskyj via Telegram. In Kiew waren Rettungsteams mit Kletterspezialisten und Spürhunden an 13 Standorten im Einsatz, teilten die Einsatzkräfte mit. Es gebe 40 Brände.
Unter den Trümmern klingeln Handys
"Unter den Trümmern hört man das Klingeln von Mobiltelefonen", hieß es bei den Rettungskräften. "Die Suche wird fortgesetzt, bis klar ist, dass alle gefunden wurden." In Garagen und Verwaltungsgebäuden brach Feuer aus, und Fahrzeuge wurden von herabfallenden Metallsplittern getroffen. Sechs Stunden lang galt in der Hauptstadt Luftalarm.
Russland behält sich unterdessen das Recht vor, im Falle einer Aggression seitens westlicher Länder Atomwaffen einzusetzen, unterstrich Sergej Schoigu, der Sekretär des einflussreichen Sicherheitsrates und frühere Verteidigungsminister, der staatlichen Nachrichtenagentur TASS zufolge. Schoigu verwies demnach auf im vergangenen Jahr vorgenommene Änderungen der russischen Nukleardoktrin. Damit wird Russland im Falle eines Angriffs auf sich oder seinen Nachbarn und Verbündeten Belarus der Einsatz von Atomwaffen, auch mit konventionellen Waffen, erlaubt.
(fd/apa)