Forderungen in Millionenhöhe
Kika/Leiner-Pleite
(17.01.2025)
Im Konkursverfahren der Möbelkette Kika/Leiner sind bisher Forderungen in Höhe von 265 Mio. Euro angemeldet worden. Darin seien bedingte Schadensersatzforderungen des Vermieters in Höhe von 190 Mio. Euro enthalten, berichtete der Gläubigerschutzverband Creditreform am Freitag nach der Gläubigerversammlung in St. Pölten. Die 17 verbliebenen Filialen der insolventen Einrichtungskette sollen Ende Jänner endgültig ihre Pforten schließen.
Hauptinsolvenzursache der Möbelkette sind laut Gläubigerschützer Umsatzrückgänge um 20 Prozent unter dem geplanten Ziel gewesen. "Bis Februar soll die Frage geklärt werden, wann die Zahlungsunfähigkeit tatsächlich eingetreten ist", sagte Creditreform-Insolvenzexperte Stephan Mazal. Er rief alle Gläubigerinnen und Gläubiger auf, die die Anmeldefrist am 10. Jänner versäumt haben, ihre Forderungen "rasch" nachzureichen. Verspätete Anmeldungen würden "soweit wie möglich" noch vom Masseverwalter für die Tagsatzung am 21. Februar berücksichtigt.
Möbelkette seit Jahren in der Krise
Die Möbelkette befand sich bereits seit mehreren Jahren in der Krise, seit 2013 gab es drei Eigentümerwechsel. 2023 verkaufte der mittlerweile ebenfalls insolvente Immobilienkonzern Signa von René Benko die Kika/Leiner-Immobilien an die Grazer Supernova und das operative Möbelgeschäft an den Handelsmanager Hermann Wieser weiter. Kurz darauf meldete Kika/Leiner Insolvenz an, 23 von 40 Filialen wurden im Zuge der ersten Sanierung geschlossen. Nach der zweiten Insolvenz im November 2024 konnte Wieser weder frische finanzielle Mittel noch einen Investor auftreiben.
Ihren Job werden wegen der Pleite 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren. In Niederösterreich, wo gut 550 Beschäftigte leben, wurde aus diesem Grund zuletzt eine Arbeitsstiftung eingerichtet, die dem Personal bei der Vermittlung und Weiterbildung helfen soll. Offen ist noch, welche Quote die Gläubigerinnen und Gläubiger im Zuge des Konkursverfahrens erhalten werden.
(FJ/APA)