EU: Zölle auf US-Waren

Vergeltung für US-Zölle

(12.03.2025) Die Europäische Union hat unmittelbar nach Inkrafttreten von US-Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte Gegenzölle angekündigt. Die europäischen Zölle würden US-Waren im Wert von 26 Mrd. Euro betreffen, kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch an. Es handle sich um rasche und angemessene Reaktionen.

"Unsere Gegenmaßnahmen werden in zwei Schritten eingeführt. Sie beginnen am 1. April und sind ab dem 13. April vollständig in Kraft", erklärte sie. Ihren Angaben nach werden 2018 ausgesetzte Zölle wieder in Kraft gesetzt.

Boote, Whiskey und Motorräder betroffen

Die EU-Zölle betreffen Produkte von Booten über Bourbon bis hin zu Motorrädern. Die EU-Kommission will zudem in zweiwöchigen Beratungen weitere Produktkategorien für Zölle auswählen. Von der Leyen zeigte sich bereit zu Verhandlungen mit den USA, um die Handelsstreitigkeiten auszuräumen: "Wir sind bereit, einen sinnvollen Dialog zu führen. Ich habe Handelskommissar Maros Sefcovic damit beauftragt, seine Gespräche wieder aufzunehmen, um bessere Lösungen mit den USA zu finden."

US-Präsident Donald Trump hatte die Zölle zum Schutz der amerikanischen Stahl- und Aluminiumproduzenten verhängt. Sie sind am Mittwoch wirksam geworden. Betroffen sind alle Exporteure dieser Metalle. Mit den Abgaben belegt werden auch Produkte aus diesen Metallen, etwa Schrauben oder Getränkedosen.

Scharfe Kritik auch aus Kanada, Großbritannien und Australien

Auch in Kanada, Großbritannien und Australien sind die Zölle auf scharfe Kritik gestoßen. Kanada erwägt Gegenmaßnahmen. Der britische Wirtschafts- und Handelsminister Jonathan Reynolds hat erklärt, es lägen "alle Optionen auf dem Tisch". Der australische Ministerpräsident Anthony Albanese kritisierte die US-Zölle zwar als völlig ungerechtfertigt, schloss jedoch Vergeltungszölle aus.

Am stärksten von den Zöllen betroffen ist Kanada, der größte ausländische Stahl- und Aluminiumlieferant der USA. Trump hatte Kanada zunächst angedroht, die Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus dem Nachbarland sogar auf 50 Prozent zu verdoppeln. Später machte er allerdings einen Rückzieher, als der Regierungschef der kanadischen Provinz Ontario, Doug Ford, sich bereit erklärte, einen 25-prozentigen Aufschlag auf Stromlieferungen in die US-Bundesstaaten Minnesota, Michigan und New York auszusetzen.

Rund 10 Prozent aller Stahl- und 15 Prozent aller Aluminiumimporte in die USA kommen jüngsten Daten zufolge aus der EU. Beim Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl hieß es, die USA seien der wichtigste Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie. Die neuen Zölle wecken böse Erinnerung an einen Handelskonflikt zwischen der EU und den USA während Trumps erster Amtszeit. Als Trump damals Zölle auf europäische Stahl- und Aluminiumimporte eingeführt hatte, reagierte die EU mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter. Während der Amtszeit von Joe Biden wurde ein Stillhalteabkommen geschlossen, das die Zölle entschärfte.

Weitere Zölle gegen EU im April

Die nun von der US-Regierung eingeführten Stahl- und Aluminiumzölle sind die ersten in Kraft tretenden Strafmaßnahmen seit dem Beginn von Trumps zweiter Amtszeit, die die EU direkt ins Visier nehmen. Trumps eigentlicher Zoll-Rundumschlag gegen die europäischen Partner soll aber erst am 2. April folgen. Dann will der Republikaner seine sogenannten wechselseitigen Zölle vorstellen. Das bedeutet im Prinzip, dass die USA überall dort Zölle anheben werden, wo sie derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner.

(apa/mc)

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