EU-Führerscheinreform
Wie schlimm wird es?
(25.03.2025) EU-Führerscheinreform steht: Die geplante Reform der EU-Führerscheinregeln bringt Überraschungen. Was bleibt? Für ältere Fahrer:innen gibt es keine Pflicht zu Gesundheitstests, wie es die EU-Kommission ursprünglich vorgeschlagen hatte. Stattdessen sollen Führerscheine ab jetzt 15 Jahre gültig sein, statt wie bisher zehn. Das gilt auch für junge Fahrer:innen.
Flexible Regeln für Ältere
Obwohl keine verpflichtende Gesundheitsüberprüfung vorgesehen ist, können EU-Mitgliedsstaaten selbst entscheiden, ob sie bei der Verlängerung eines Führerscheins eine ärztliche Untersuchung verlangen. Der EU-Staat darf also selbst festlegen, wie streng die Regeln sein sollen. Wichtig zu wissen: Die Vorschrift, dass Ärzteschaft medizinische Daten an die Führerscheinbehörden weitergibt, ist gestrichen. "Es war an der Zeit, dass diese Richtlinie aktualisiert wird," so Jutta Paulus, Berichterstatterin des EU-Parlaments.
Die Reform bringt außerdem strengere Regeln für Neulinge am Steuer. Ab jetzt gilt eine europaweite Probezeit von zwei Jahren, in der bei Alkohol- oder Drogeneinfluss strenge Sanktionen drohen. Außerdem dürfen 17-Jährige nur noch in Begleitung eines erfahrenen Fahrers, Lkw oder Transporter fahren.
Positive Stimmen aus Österreich: Verschiedene Gruppen, darunter Senioren und Verkehrsexperten, begrüßen die Änderungen. "Es gibt keine unnötigen neuen Auflagen," so Sophia Kircher, ÖVP-Verkehrssprecherin. Ingrid Korosec zeigt sich erfreut, dass "ein großer Erfolg gegen die Benachteiligung von Seniorinnen und Senioren" erreicht wurde. Aber es gibt auch Kritik: "Leider keine einheitliche Führerscheinklasse für landwirtschaftliche Fahrzeuge," merkt ÖAMTC-Juristin Ursula Zelenka an.
Die Reform wartet jetzt auf die finale Absegnung durch das Europaparlament und den EU-Rat und wird dann nach Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft treten.
(fd/apa)