Erstmals Frau an der Spitze
Liechtensteins Regierungschefin
(12.02.2025) Juristin Brigitte Haas dürfte die neue Regierungschefin von Liechtenstein werden. Eine Entwicklung, die in dem konservativen Alpenland lange nicht denkbar gewesen wäre. Liechtenstein ist das letzte Land in Europa gewesen, das Frauen das Wahlrecht zugestanden hat. Bis 1984 hatten Frauen in der Politik nichts mitzureden.
Der Sieg der 60-jährigen Brigitte Haas bei den Landtagswahlen am Sonntag ist überraschend gewesen. Während des Wahlkampfs ist es der kontroverse Steueranwalt und Ex-Außenminister Ernst Walch, der die Nase vorne hat. Dieser spricht Haas jegliche Qualifikationen ab und präsentiert sich auf Social Media betont männlich.
Bei den Wahlen am Sonntag geht die konservative Partei von Brigitte Haas, die Vaterländische Union (VU), mit mehr Stimmen hervor. Bereits seit 80 Jahren wird das Fürstentum gemeinsam von der VU und der Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP) regiert.
Haas setzt sich trotz Quereinstieg durch
Haas geht, im Gegensatz zu Walch, als Quereinsteigerin in den Wahlkampf und setzt dabei auf Ruhe und Besonnenheit. Vor ihrem Einstieg in die Politik absolviert die Juristin ihr Jus Studium in Zürich, ist in der Landesverwaltung tätig und ist dann an der Spitze der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer. Ihren Wechsel in die Politik, habe sie sich genau überlegt, die "Entfremdung von Politik und Volk" habe sie dazu bewegt, den Schritt zu wagen.
Wird Brigitte Haas, wie zu erwarten, am 20. März vom Landtag formell zur neuen Regierungschefin gewählt, ist sie die erste Frau an der Spitze der Regierung in Liechtenstein.
(kd)