Drama um Sophie (2)
"Vater" tötet mit heißem Wasser
(12.11.2024) Ein schockierender Fall erschüttert Halle (Sachsen-Anhalt): André G. (37) steht vor Gericht, weil er seine zweijährige Tochter Sophie mit heißem Wasser verbrüht haben soll. Die Staatsanwältin ist überzeugt, dass er seine Tochter absichtlich bestraft hat, weil sie sich schmutzig gemacht hatte. Sophie starb an den schweren Verbrennungen, weil sie nicht rechtzeitig ärztlich behandelt wurde.
Seit Montag sitzen Sophies Vater, ihre Mutter Nadine E. (36) und ihre Großmutter Kirstin G. (64) auf der Anklagebank, angeklagt wegen Mordes aus Verdeckungsabsicht. Bereits vor Beginn des Prozesses sorgte André G. für Aufsehen, als er einem Reporter eine Akte an den Kopf warf.
Die Staatsanwältin erklärt, dass Sophie möglicherweise noch leben könnte, wenn sie sofort medizinische Hilfe erhalten hätte. „Das Mädchen erlitt schwere Verbrennungen, die Haut auf ihrem Rücken löste sich ab, und es bildeten sich fünf Zentimeter große Brandblasen“, sagt sie. Laut der Anklage hatte André G. seine Lebensgefährtin und später seine Mutter informiert, aber keinen Arzt gerufen. Stattdessen versuchten Mutter und Großmutter, die Verletzungen mit Sonnenbrandspray, Quarkwickeln und kalten Tüchern zu behandeln.
Sophie wurde zusehends schwächer, aß und trank nichts mehr, bis schließlich der Notarzt gerufen wurde, der nur noch ihren Tod feststellen konnte. Nadine E. ließ über ihren Anwalt eine Erklärung verlesen: „André schickte mich Freitagabend los, um Alkohol und Zigaretten zu holen. Als ich zurückkam, war Sophies Rücken stark gerötet. Ich hatte Angst vor André und seinen Schlägen.“ Sie gibt an, dass André die Brandblasen später aufgestochen habe, um Spuren zu verwischen.
Strenge Sicherheitsmaßnahmen
Für die Verhandlung gelten strenge Sicherheitsmaßnahmen: André G. wird von sechs Justizbeamten bewacht und bleibt in Handschellen. Sein Verhalten in der Untersuchungshaft ist laut Berichten aggressiv und manipulativ. Am Mittwoch wird der Angeklagte sich zur Mordanklage äußern.
(fd)