Diabetes bald heilbar?
gelungene Transplantation
(16.01.2025) Bislang gab es nur eine Möglichkeit, Diabetes-Typ-1 Patienten zu behandeln, ohne ihre Lebensqualität stark einzuschränken: mit Insulininjektionen. Die Wissenschaftler des US-Unternehmens Sana Biotechnology haben in der Zusammenarbeit mit Ärzten der schwedischen Universität Uppsala jetzt eine bessere Lösung gefunden, nämlich transplantierte Insulin-produzierende Zellen.
Spender-Inselzellen sind keine neue Idee, der Diabetesbehandlung. Bereits seit Jahren werden Transplantationen durchgeführt, bislang mussten die Patienten nach dem Eingriff aber ihr Leben lang Immunsystem schwächende Medikamente einnehmen, um eine Abstoßung der Zellen zu vermeiden, dies hat ihre Lebensqualität maßgeblich eingeschränkt.
Sana Biotechnology transplantierte letzten Dezember erstmals “hypoimmune” also genetisch veränderte Inselzellen, aus der Bauchspeicherdrüse eines Spenders, in den Oberarm eines Diabetes-Patienten. “Das Transplantat hat laut der Pressemitteilung der Klinik bisher vier Wochen überlebt, obwohl der Patient keine Immunsuppressiva erhielt. Es kam zu einem Anstieg des C-Peptids (im Blut; Anm.), der ein Marker für die körpereigene Insulinproduktion ist", berichtet das Deutsche Ärzteblatt. Beim Patienten seien bis jetzt keine Nebenwirkungen aufgetreten, und eine Insulinproduktion nach der Lebensmittelaufnahme des Patienten wurde verzeichnet, heißt es.
Genaue Details, beispielsweise zur Menge des produzierten Insulins, sind noch nicht bekannt. Diese sollen erst in einer Fachpublikation näher beleuchtet werden. An Diabetes-Typ-1 erkranken vor allem Kinder und Jugendliche, die durch eine Autoimmunreaktion kein eigenes Insulin mehr produzieren können. Dadurch können im Laufe ihres Lebens einige gesundheitliche Probleme entstehen, wie Nieren- und Netzhautschäden, sowie frühe Atherosklerose, die Ablagerung von Substanzen entlang Arterien, die den Blutfluss behindern, oder sogar blockieren kann. In Österreich leben rund 30.000 Menschen mit Typ-1-Diabetes, ein Durchbruch in der Behandlung der Krankheit wäre ein enormer Fortschritt in der Medizin.
(APA/LO)