Cool oder Tierquälerei?
Mäuse mit Mammutfell?
(04.03.2025) In den USA haben Genforscher bahnbrechende Erfolge gefeiert: Sie haben Mäuse mit einem Fell erschaffen, das dem der Mammuts ähnelt. Das Team der Firma Colossal Biosciences aus Dallas hat mit Genmanipulation eine Haarstruktur geschaffen, die an das ausgestorbene Riesen-Säugetier erinnert. Diese Entwicklung könnte ein erster Schritt zu einem mammutähnlichen Elefanten sein, so das Unternehmen.
George Church, Mitgründer von Colossal und Harvard-Forscher, sieht in diesem Projekt einen großen Fortschritt in der Genomeditierung. Die Studie, die bisher nur auf einem Preprint-Server veröffentlicht wurde, hat bereits viel Aufmerksamkeit erregt. Laut dem Stammzellforscher Dusko Ilic vom King's College London ist das Verändern mehrerer Gene, um sie mit dem Erbgut einer anderen Art kompatibel zu machen, ein „bemerkenswerter Meilenstein“.
Das Team analysierte die Genome von 121 Mammuts und Elefanten, um zehn relevante Gene zu identifizieren. Besonders das Gen MC1R, das die goldgelbe Fellfarbe verursacht, und FGF5, das für die Haarlänge verantwortlich ist, spielen eine Rolle. Tori Herridge von der Universität Sheffield äußert jedoch Bedenken: „Weniger als zehn Prozent der modifizierten Embryonen überleben.“
Mammut bleibt Traum
Sergiy Velychko von der Harvard Medical School gibt zu bedenken, dass diese Genom-Veränderungen spezifisch für Mäuse sind und nicht auf Elefanten übertragbar. Auch grundlegende Fortpflanzungstechniken seien bei Elefanten kaum machbar. Louise Johnson von der Universität Reading meint, die Forschung sei spannend, aber die Idee, ausgestorbene Arten zurückzubringen, sei unrealistisch.
(fd/apa)