BIP für 2025: 4,5 % Defizit
Überstunden im Ministerium
(22.04.2025) Du wartest heuer schon länger auf deine Arbeitnehmerveranlagung? Das ist der Grund: Markus Marterbauer unter Hochdruck: Der neue Finanzminister muss in Rekordzeit das Doppelbudget für 2025/26 schnüren. Seit Anfang März im Amt, hat er nur bis Ende April Zeit, um einen kompletten Sparplan aufzustellen, wie die "Krone" berichtet.
Überstunden & Wochenendarbeit
Im Ministerium herrscht rund um die Uhr Betrieb: Alle verfügbaren Mitarbeiter, selbst aus fachfremden Bereichen, arbeiten am Haushaltsplan. Denn: Der Zeitdruck ist enorm – die Budgetrede steht am 13. Mai an, danach geht alles in den Druck.
Österreich hat gerade neue Zahlen an Brüssel gemeldet: 4,5 % Defizit des BIP für 2025. Damit ist ein EU-Defizitverfahren im Herbst fast fix. Die Grenze von 3 % wird erneut überschritten. Folgen? Sinkende Bonität bei Ratingagenturen möglich – das würde Österreichs Schulden teurer machen.
💸 Schuldenberg auf Höchststand
- Bundesdefizit: 3,5 %
- Länder & Gemeinden: 1 %
- Sozialversicherungen: nahezu ausgeglichen
- Gesamtschuldenquote: 84,7 % des BIP – ein Rekordwert
Die Prognose basiert auf internen Berechnungen, Steuerschätzungen und Daten der Gebietskörperschaften, laut "Kronenzeitung".
Trotz aller Maßnahmen wächst das Budgetloch:
- 6,4 Mrd. € Konsolidierung 2025
- 8,7 Mrd. € Konsolidierung 2026
Daran will Marterbauer nicht rütteln – alle Ebenen sollen mitziehen: Bund, Länder, Gemeinden.
„Budgetwahrheit“ als neues Prinzip
Marterbauer will transparent agieren: „Ich kann nicht 8,7 % des BIP einsparen und niemand merkt es.“ Der Sparkurs werde für alle spürbar sein – auch Banken und Energiekonzerne sollen zahlen. Wichtig sei ihm die gerechte Lastenverteilung.
Große Reformen sieht Marterbauer kritisch – lieber an kleinen Stellschrauben drehen. Beispiel: Gesundheitskosten im Alter. Investitionen in Prävention wären langfristig sinnvoll – aber kurzfristig nicht budgetwirksam.
🚫 Keine Nulllohnrunde für Beamte
Ein Nullplus bei Beamtengehältern? Für 2025 kein Thema.
🧾 2025: +3,5 %
🧾 2026: +0,3 % über Inflation
Marterbauer hält sich an sozialpartnerschaftliche Vereinbarungen – vorerst keine Eingriffe.
Der Countdown läuft. Österreichs Finanzministerium steht unter Strom. Mitten in einem sich abzeichnenden EU-Verfahren und einem massiven Schuldenberg soll das neue Budget nicht nur das Defizit eindämmen – sondern auch „ehrlich“ sein. Ein Kraftakt, der die Handschrift eines neuen Finanzministers trägt.
(fd/krone)