Abfahrten abgesagt!
Brignone und Odermatt siegen
(23.03.2025) Die Abfahrten zum Auftakt des Alpinski-Weltcupfinales in Sun Valley sind abgesagt worden. Nächtliche Schneefälle und die nötige Streckenpräparierung erfordern früh eine Verschiebung um mehrere Stunden, aufkommender Wind macht eine Durchführung schließlich unmöglich. Bei den Frauen ist die Kugel an die Italienerin Federica Brignone gegangen, Cornelia Hütter wurde Wertungszweite. Bei den Männern sichert sich der Schweizer Marco Odermatt das Kristall vor Landsmann Franjo von Allmen.
Erste Saison ohne Podestplatz für Österreichs Herren
Das Reglement besagt, dass Rennen beim Finale nicht verschoben werden können, sondern ersatzlos gestrichen werden. Damit ist es amtlich, dass Österreichs Abfahrer erstmals in der Weltcup-Geschichte eine Saison ohne einzigen Podestplatz beenden. Punktebester Fahrer ist Vincent Kriechmayr (11.) mit 178 Punkten aus acht Rennen.
Odermatt profitiert wieder von Absage
Odermatt setzt sich mit 605 Punkten (zwei Siege, vier zweite Plätze) durch, weil sich das wiederholt hat, was sich bereits vor einem Jahr in Saalbach-Hinterglemm zugetragen hat: Auch damals war Odermatt als Führender in der Abfahrtswertung der Profiteur einer Absage. "Die Abfahrtskugel hat die größte Bedeutung unter den kleinen Kugeln", sagt Odermatt im ORF. Angesichts von 83 Punkten Vorsprung auf von Allmen hätte ihm bereits ein 14. Platz gereicht. Mit Gesamtweltcup, Super-G und Riesentorlauf fuhr der prägende Skifahrer der Jetzt-Zeit wie im Vorwinter vier Kugeln ein.
Hütter geknickt: "Tut weh"
Für Hütter bleibt es vorerst bei einer. Die Abfahrts-Titelverteidigerin hofft vergeblich auf einen Showdown bei der Weltcup-Premiere in Sun Valley. "Natürlich ist es bitter, aber so ist der Sport, so ist das Leben", sagt Hütter und versucht die erste Enttäuschung mit dem Blick in den Rückspiegel zu relativieren. "Wenn man gewisse Rennen hernimmt, wäre es teilweise sicher besser gegangen. Ein paar Hundertstel auf meiner Seite und dann hat man die Punkte schon beieinander."
Mit der Abfahrtssaison könne sie dennoch zufrieden sein, sagt Hütter nach zwei Siegen (Beaver Creek, Kvitfjell) und einem dritten Platz. "Es ist cool, wenn man in der Disziplinenwertung Zweite wird, aber es tut im Moment schon weh." Nach sechs Rennen hat die 32-Jährige in der Endabrechnung 16 Punkte weniger als Brignone (384), die damit erstmals die beste Abfahrerin ist und nun auch faktisch zum zweiten Mal nach 2020 als Gesamtweltcupsiegerin feststeht.
Heute: Super-G
Am Sonntag (18.00 Uhr MEZ/Frauen, 19.30 Männer) stehen die beiden Super-G auf dem Programm. Brignone verteidigt da einen Mini-Vorsprung von fünf Punkten auf die Schweizerin Lara Gut-Behrami. Österreich hat in dieser Disziplin keine Kugelchancen mehr. Für die ÖSV-Männer ist es die vorvorletzte Chance, doch noch die sieglose Saison zu vermeiden.
(APA/EC)