72.Filmfestival beginnt

San Sebastian: Movies&Co.

(20.09.2024) Heute gehts los! In der nordspanischen Küstenstadt San Sebastian beginnen die 72. Internationalen Filmfestspiele. Mit Cannes, Venedig und Berlin gehört es zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt. Die Jury mit dem österreichischen Filmemacher Ulrich Seidl muss im offiziellen Wettbewerb unter insgesamt 16 Filmen auswählen.

Eröffnet wird das Filmfest, das heuer bis 28. September dauert, von Audrey Diwans mit Spannung erwartetem Remake des Erotikklassikers "Emmanuelle", das hier seine Weltpremiere feiert. Neben Noémie Merlant ("Porträt einer jungen Frau in Flammen") sind in der Neuverfilmung des berühmt-berüchtigten Erotikromans von Emmanuelle Arsan auch Hollywoodstar Naomi Watts und Jamie Campbell Bower zu sehen. Die Erwartungen sind umso größer, als dass es sich um Diwans erste Regiearbeit handelt, nachdem die französische Filmemacherin mit "Das Ereignis" 2021 den Goldenen Löwen in Venedig gewinnen konnte.

Ob Audrey Diwan auch mit der Goldenen Muschel aus San Sebastian nach Hause fahren kann, bleibt allerdings abzuwarten. Die Konkurrenz ist groß: Neben international erfolgreichen Filmemachern wie Costa-Gavras, Kiyoshi Kurosawa oder dem französischen Regisseur François Ozon befindet sich auch die bekannte spanische Regisseurin Icíar Bollaín im Rennen. Bollaín erzählt in ihrem hochspannenden Drama "I'm Nevenka" die Geschichte der Stadträtin Nevenka Fernández, die im Jahr 2000 als erste Frau in Spanien einen Politiker erfolgreich wegen sexueller Belästigung verklagte.

Unterdessen präsentiert sich der für "The Act of Killing" (2012) und "The Look of Silence" (2014) oscarnominierte US-Amerikaner Joshua Oppenheimer mit "The End" im offiziellen Wettbewerb. Das postapokalyptische Musical dreht sich um die letzte verbliebene Familie auf der Erde. Neben Stephen Graham und George MacKay ist in der Hauptrolle auch die britische Schauspielerin Tilda Swinton zu sehen, die in San Sebastian dem spanischen Kulturregisseur Pedro Almodovar den Festivalehrenpreis für sein Lebenswerk übergeben wird.

"The Room Next Door"

Swinton ist zusammen mit Julianne Moore Protagonistin in Almodovars neuestem Sterbedrama "The Room Next Door", der jüngst den Goldenen Löwen von Venedig gewann und in San Sebastian gezeigt wird. Neben Almodovar werden auch die beiden Oscarpreisträger und Hollywoodstars Cate Blanchett und Javier Bardem die Festivalehrenpreise für ihre Filmkarrieren erhalten.

"Konklave"

Chancen dürfte sich im offiziellen Wettbewerb auch der deutsche Regisseur Edward Berger ausrechnen, der nach seinem jüngsten Oscarerfolg "Im Westen nichts Neues" mit "Konklave" ins Rennen geht. Ein spannender Vatikan-Thriller über die Papstwahl, der mit Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow und Isabella Rossellini nach dem Toronto-Filmfestival in der nordspanischen Küstenstadt Europapremiere feiert.

"Modi - Three Days on the Wing of Madness"

Mit seiner zweiten Regiearbeit "Modi - Three Days on the Wing of Madness" feiert Hollywoodstar Johnny Depp in San Sebastian sogar Weltpremiere. Der Film über den italienischen Künstler Amedeo Modigliani (1884 - 1920) läuft allerdings außer Konkurrenz.

Skandalfilm

Natürlich hat San Sebastian auch wieder einen "Skandalfilm" im Wettbewerb. Obwohl es diesmal nicht wie sonst um das Erbe der baskischen Terrororganisation ETA geht, sondern um Stierkampf. Tierschutzorganisationen hatten bereits im Vorfeld den Ausschluss von Albert Serras Dokumentarfilm "Tardes de soledad" verlangt. Dabei geht es in dem Streifen weniger um den Stierkampf als vielmehr um die Angst des Stierkämpfers vor dem Tod und was junge Menschen wie den Starmatador Andres Roca Rey heute dazu bewegt, einen Beruf zu ergreifen, bei dem man sich ständig Todesgefahr aussetzt. "Es ist ein Film, der natürlich viel Aufsehen erregen wird, und es wird sowohl Gegner als auch Befürworter geben", hatte Festivalleiter José Luis Rebordinos erklärt. Zurückziehen werde er ihn nicht.

Ulrich Seidls, "Sparta"

Der Fall erinnert an Ulrich Seidls umstrittenen Film "Sparta" vor zwei Jahren. Nach medial ausgeschlachteten Vorwürfen, der österreichische Regisseur habe die rumänischen Kinder-Laienschauspieler angeblich ohne Wissen der Eltern Szenen der "Gewalt und Nacktheit" ausgesetzt, nahm das Filmfestival in Toronto seinen Film aus dem Programm, der schließlich in San Sebastian Weltpremiere feierte.

"The Last Showgirl"

Gia Coppola stellt sich in San Sebastian mit "The Last Showgirl" im Rennen um die Muschel vor. In dem Drama um ein in die Jahre gekommenes Showgirl sind neben "Baywatch"-Star Pamela Anderson auch Oscarpreisträgerin Jamie Lee Curtis, Marvel-Star Dave Bautista und die neue Netflix-Heldin Kiernan Shipka ("Chilling Adventures of Sabrina") zu sehen.

"Megalopolis"

Gia Coppolas Großvater, Kultregisseur Francis Ford Coppola, ist übrigens auch in San Sebastian mit seinem neusten Werk "Megalopolis" im "Perlen"-Wettbewerb um den renommierten Zuschauerpreis vertreten. Doch wie seine Enkelin im offiziellen Wettbewerb, hat auch der Großmeister mit seinem nicht einfachen Science-Fiction-Epos harte Konkurrenz. Insgesamt bewerben sich 14 Beiträge um den mit 50.000 Euro dotierten Preis. Mit von der Partie sind auch Richard Gere in Paul Schraders "Oh Canada", der Brasilianer Walter Salles mit seinem Diktaturdrama "I'm still here" sowie der Iraner Mohammad Rasoulof mit "Die Saat des heiligen Feigenbaums".

(apa/fd)

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