50 Euro in Bar oder Digital?
Wie gibt's mehr fürs Geld?
(22.04.2025) Eine Geschichte geht viral – und klingt auf den ersten Blick schlüssig: „Ein 50-Euro-Schein kann hundertmal von Hand zu Hand wandern – ohne Verlust. Digitale Zahlungen hingegen verschlingen bei jeder Transaktion Gebühren. Am Ende bleiben angeblich nur 5 Euro übrig.“ Doch stimmt das wirklich? Der Faktencheck zeigt: Nein – weder Bargeld ist kostenlos noch digitale Zahlungen der große Gebührenfresser.
In sozialen Netzwerken kursieren derzeit gleich zwei zentrale Aussagen:
- „Bargeld ist kostenlos – digitale Zahlungen nicht.“
- „Digitale Zahlungen kosten bei jeder Transaktion 2,5 % – nach 36 Zahlungen bleiben von 50 € nur noch 5 € übrig.“
Was nach einem einfachen Rechenexempel klingt, ist in Wahrheit eine massive Verzerrung der Realität – mit romantisierter Bargeld-Idylle und dramatisierten Digital-Schrecken.
Bargeld = gebührenfrei? Falsch!
🔎 Auch Bargeld kostet – wenn auch anders. Eine Barzahlung verursacht im Schnitt etwa 24 Cent an Kosten. Diese entstehen durch:
- Kassenpersonal, Sicherheitsvorkehrungen, Tresore
- Geldtransporte & Versicherungen
- Wartung von Bankomaten
- Bargeldmanagement in Handel & Banken
📌 Die Kosten trägt dabei nicht der Konsument direkt, sondern Händler, Banken und letztlich die gesamte Volkswirtschaft.
Digitale Zahlungen = Geldvernichtung? Nope
Die Aussage, dass bei jeder digitalen Transaktion 2,5 % an Gebühren abgezogen werden und so von 50 € nach 36 Zahlungen nur 5 € übrig bleiben, ist komplett überzogen.
🔍 Die Realität:
- Durchschnittliche Gebühren bei Kartenzahlungen: meist unter 1 %
- Die „2,5 %“-Angabe stammt teils von speziellen Kreditkarten – nicht von alltäglichen Girokarten.
- Gebühren entstehen nicht bei jeder Weitergabe des Geldes, sondern nur bei konkreten Zahlungsvorgängen.
- Viele Banken bieten heute gebührenfreie Konten und Karten an.
💡 Fazit: Die Vorstellung eines „Kettenverlustes“ bei digitalen Zahlungen ist schlichtweg ein Rechentrick – mehr Panikmache als Realität. Weder Bargeld noch Kartenzahlung ist „kostenlos“. Beide Systeme haben Stärken und Schwächen – und verursachen Kosten. Der Unterschied liegt eher im Wer und wie sichtbar diese Kosten sind. Lasst euch nicht täuschen – wer mit 50 Euro zahlt, hat in der Regel auch nach 36 Einkäufen noch 50 Euro gezahlt. Egal ob bar oder mit Karte.
(fd)